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Hinrunde

VfR-Heimspiele – ein Genuss mit vielen Abstrichen

Aalen / Lesedauer: 4 min

Nach dem letzten Spiel in der Ostalb-Arena im Jahr 2018 zieht die Sport-Redaktion ein Fazit
Veröffentlicht:10.12.2018, 17:30

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Acht Punkte hat der Fußball-Drittligist VfR Aalen in der Hinrunde in neun Spielen zu Hause eingefahren. „Wenn du die Klasse halten willst, dann musst du deine Heimspiel gewinnen“, hatte nicht zuletzt der ehemalige Trainer der Aalener, Stefan Ruthenbeck einst gepredigt. Geht es danach haben die Aalener in der Ostalb-Arena viele Punkte und durchaus mögliche Siege verschenkt. Nun warten in 2018 nur noch zwei Auswärtsspiele auf die Aalener. In der Vorsaison zählte der VfR noch zu den heimstärksten Teams der Liga (6.). Nach den neun Partien sind die Aalener Vorletzter – wie in der Gesamttabelle.

1 Der Auftakt gegen Wehen Wiesbaden: Mit viel Tempo startete der VfR an diesem 28. Juli 2018 beim Debüt von Trainer Argirios Giannikis in die Saison – doch nach einer vor allem guten ersten Halbzeit und dem 1:0 von Matthias Morys in der 61. Minute verloren die Aalener hinten raus das Spiel bei 30 Grad noch mit 1:2.

2 Das Highlight gegen die Würzburger Kickers: Es war der erste Sieg der Aalener in dieser Saison und ein Fingerzeig, zu was die Mannschaft im Stande ist. Nach noch nicht einmal zehn Minuten führten die Aalener mit 2:0. Am Ende sorgte aber wieder ein später Gegentreffer in Minute 82 noch einmal unnötig für Spannung. Letztlich feierten die Aalener aber einen knappen und verdienten 3:2-Sieg.

3 Die Heimschlappe gegen 1860 München: Vor einer Rekordkulisse von 8212 Zuschauern (nach dem Abstieg aus der 2. Liga 2015) hatte der VfR einen gebrauchten Tag. Die Aalener agierten mutlos gegen die Löwen und unterlagen mit 1:4. Vor allem der körperliche Einsatz stimmte nicht gegen die Münchner, die nach einem Patzer von VfR-Torwart Daniel Bernhardt in Führung gingen.

4 Die Gala gegen Münster: Wer an diesem Spieltag in der Aalener Ostalb-Arena war, der bekam ein offensives Feuerwerk der Aalener geboten. Nach nicht mal einer halben Stunde stand es – auch dank eines überragenden Nicolas Sessa 2:0. Seinen Sololauf krönte er mit einem Tor und setzte damit das Sahne-Häubchen auf einen perfekten Spieltag. Der 4:1-Sieg ist zugleich der höchste Sieg der bisherigen Saison.

5 Das Ländle-Duell gegen den Karlsruher SC: Gegen den KSC war in diesem Mittwochabendspiel mehr drin als eine 1:3-Niederlage. Es zeigte sich, was Chancenauswertung – ein Aalener Problem in der Hinrunde – ausmacht: Die Karlsruher präsentierten sich kaltschnäuziger vor dem Tor. Statt das Spiel zu drehen, gewann die erfahrenere Mannschaft.

6 Der Totalausfall gegen Dieses Spiel war mit Abstand das schlechteste Heimspiel bislang. Gegen nicht besonders starke Kölner fand Aalen vor allem in der ersten Hälfte überhaupt nicht statt. Nach der Pause zwar etwas verbessert, hieß es am Ende dennoch 1:0 für Fortuna Köln. Die drei Punkte sind es, die den Aalenern nun auf die Fortunen und das rettende Ufer fehlen.

7 Das Flutlicht- und Montagsspiel gegen Kaiserslautern: Es sprach nicht viel gegen den VfR, der gegen die Lauterer mit einer 1:0-Führung gut im Spiel war. Doch dann patzte Torwart Daniel Bernhardt nach 67 Minuten zum 1:1 und die Betze-Buben drehten die Partie zum 2:1. VfR-Trainer Argirios Giannikis sprach nach dem 4:1 gegen Münster trotzdem vom besten Spiel bis dato.

8 Das Duell gegen den Spitzenreiter aus Osnabrück: Von Beginn an waren die Aalener die bessere Mannschaft und hätten bereits vor der Pause führen müssen. Doch es fehlte das Abschlussglück. Nach dem Seitenwechsel ging der VfL in Führung. Diese konnten die Aalener mit viel Aufwand aber wieder egalisieren. Letztlich fehlte dann auch nicht viel und Matthias Morys hätte nach seinem kuriosen Treffer zum 1:1 noch das Siegtor nachgelegt, aber er scheiterte mit einer feinen Einzelleistung am Pfosten.

9 Abstiegskampf pur gegen Energie Cottbus: Ein Spiel, das der VfR Aalen auf Grund seiner Vielzahl an Torchancen hätte gewinnen müssen, gipfelte in den 3:3-Ausgleichstreffer mit der letzten Aktion des Spiels durch Dimitar Rangelov. Zuvor hatten die Aalener dreimal geführt, durch einen eklatanten Fehler (Torben Rehfeldt verlor leichtfertig den Ball im Dribbling gegen den Cottbuser Streli Mamba) oder durch passives Verhalten gegen Mamba beim 2:2 und beim 3:3-Ausgleich den Sieg aus der leichtfertig aus der Hand gegeben.

F azit: Der VfR Aalen und seine Heimspiele – sie können für Begeisterung sorgen aber auch für Kopfschütteln. Schwache Chancenauswertung und Fehler im Defensivverhalten – das packende 3:3 gegen Cottbus war dafür exemplarisch – ließen bessere Ergebnisse nicht zustande kommen.

Die durchwachsene Punktausbeute gepaart mit den ebenfalls acht Punkten auswärts (wo freilich auch zu wenig Chancen genutzt und zu viele Fehler gemacht worden) lassen die Aalener Stand zweiter Advent zum einem Abstiegskandidaten werden. Das Fußball ein Ergebnissport ist, haben besonders die Heimspiele gezeigt.