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Kooperationsprojekt

Tiere sprechen alle Sprachen dieser Welt

Aalen / Lesedauer: 2 min

Neues Projekt „MuT“ am Aufwindhof bietet tiergestützte Pädagogik für begleitete minderjährige Flüchtlinge
Veröffentlicht:29.12.2016, 20:19

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Ein neues Kooperationsprojekt zwischen dem Verein „Aufwind“ und dem DRK Aalen soll Mut machen, und es heißt auch so. Es schreibt sich aber „MuT“, weil es für „Mensch und Tier“ steht. Am erst kürzlich eröffneten Aufwindhof im Hirschbachtal sollen jetzt Flüchtlingskinder über die tiergestützte Pädagogik ihre traurigen, teils sogar traumatischen Erlebnisse zumindest ein Stück weit überwinden können. Dabei helfen Ehrenamtliche, eine Sozialpädagogin und natürlich das „tierische Personal“ am Hof – Hasen, Schildkröten, Alpakas & Co.

Der erste Aufwind-Vorsitzende Wilhelm Schiele , selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen, weiß um die ausgleichende, verbindende und heilende Kraft, die von Tieren ausgeht. Das bemerkt auch Sozialpädagogin Claudia Maas (Projektleitung) täglich, wenn sie mit ihrem Pädagogik-Hund bei Flüchtlingskindern an der Schiller-, Greut- und Braunenbergschule vorbeischaut und der Vierbeiner dort seine Tricks zeigt oder Regeln im Straßenverkehr „erklärt“.

Ziel: Angebot auch für Senioren

„MuT“ ist eine Kooperation des Vereins „Aufwind“ und des DRK Aalen, unterstützt wird es auch von der „Aktion Mensch“. Für Claudia Maas , Carola Schiller (Koordination der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit beim DRK) und die stellvertretende DRK-Kreisgeschäftsführerin Sabine Nemesch hat dieses Kooperationsprojekt viel Charme und Potential. Denn mit ihm würden soziale Kompetenz sinnvoll vermittelt oder beispielsweise die Ausbildungsintegration und vor allem auch die Kommunikation gefördert. Weil „Tiere alle Sprachen der Welt sprechen“. Das sei, so Schiele, vor allem für traumatisierte Kinder und solche, die noch nicht die deutsche Sprache sprechen, sehr wichtig – die „Kraft der Tiere“ sei hier ein „tolles Bindeglied“.

Das Projekt versuche auch, einen Teil in der Versorgungslücke zu füllen, erklärt Berno Hoffmann (Bereichsleitung Jugendhilfe). Denn für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge werde zwar weitgehend flächendeckend gesorgt, Lücken gebe es aber bei den begleiteten Kindern und Jugendlichen. Auch Aufwind-Geschäftsführer Bodo Wiedenhöfer ist begeistert von dem Projekt, das nun nur kurze Zeit nach der Eröffnung des Aufwindhofes an den Start gegangen ist. Ein weiterer Schritt wäre, das Angebot auch an Senioren oder Menschen mit Behinderung zu richten.

Nun heißt das Ziel, dieses Projekt in eine eigene Organisation einzubinden. Gesucht werden weitere Ehrenamtliche, einheimische und gerne auch Menschen mit Migrationshintergrund. Die können hier eine Art „Tierführerschein“ machen – der vermittelt unter anderem, wie man einen Stall mistet, wie man die Tiere pflegt und füttert.