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Stadtoval: Diesellok-Tankstelle bleibt

Aalen / Lesedauer: 4 min

Alle Bemühungen, die Anlage der Bahn zu verlegen, scheinen endgültig gescheitert
Veröffentlicht:25.04.2018, 18:58

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Die Diesellok-Tankstelle der Bahn bleibt bis auf Weiteres dort, wo sie jetzt ist: am Stadtoval neben dem Lokschuppen, am Rande der künftigen Neubebauung. Alle Bemühungen, die Anlage zu verlegen, sind wohl endgültig gescheitert.

Diese Bemühungen sind fast so alt wie die Planungen fürs Stadtoval. Und die Bahn habe bislang stets den Eindruck erweckt, es ginge was, wie Oberbügermeister Thilo Renschler sagt. Dort scheinen inzwischen, trotz mehrerer Briefe der Stadt an den Bahnvorstand, die Uhren aber anders zu ticken. Die Bahn habe zuletzt verlangt, der Verursacher solle alles bezahlen, so der OB. Will heißen: Die Stadt wäre bereit gewesen, der Bahn den Gegenwert der jetzigen Loktankstelle zu ersetzen, wenn diese dafür an eine andere Stelle wandert. Angedacht war ein Platz entlang des bis zur Wasseralfinger Löwenbrauerei führenden Rangiergleises. Die Bahn habe aber gefordert, dass die Stadt den kompletten Neubau einer solchen Tankanlage finanziert. „Hoch modern, im XXL-Format“, wie Rentschler sagt. Und auch bei der Übernahme des Geländes der jetzigen Tankstelle sei die Bahn nicht bereit gewesen, der Stadt dafür entgegenzukommen. Sie habe einen aktuellen Grundstückspreis dafür verlangt. Woraufhin Rentschler endgültig die Notbremse gezogen hat. „Wir werden jetzt lernen, mit der Loktankstelle an dieser Stelle zu leben“, sagt der OB.

Es gilt noch Eisenbahnrecht

Eine Einstellung, die sich auch der Besitzer und Investor des Lokschuppens, Roman Wirz , nun zu eigen zu machen versucht. Wie Rentschler ärgert sich auch Wirz über die Bahn. „Keiner dort will’s bezahlen“, sagt er und vermutet, dass auch die aktuellen hohen und damit teuren Auflagen für den Neubau einer solchen Tankstelle hinter dem Verhalten der Bahn stecken. Wirz betrifft aber nicht nur die Tatsache, dass die Diesellok-Tankstelle bis auf Weiteres nun direkt neben seinem Lokschuppen und quasi vor den Augen seiner Mieter, unter ihnen das Restaurant Osteria, stehen bleibt. Für ihn geht es auch um das Eisenbahnrecht, das noch auf einem Teil der Flächen ruht, und um die künftige Zufahrt zu seinem Gelände.

Eisenbahnrecht liegt nicht nur auf dem Gelände der Diesellok-Tankstelle und auf einigen noch der Stadt gehörenden Restflächen, sondern auch auf dem gesamten Gelände von Wirz’ Lokschuppen, auch auf dem unbebauten Teil zur Hirschbachstraße hin. Wirz wäre bereit, irgendwann einmal den auch im städtebaulichen Stadtoval-Konzept dort vorgesehenen weiteren Baukörper zu errichten. Interessenten sprich Nutzer hätte er schon jetzt dafür. Was insgesamt sicher leichter wäre, wäre mit der Diesellok-Tankstelle auch gleich das Eisenbahnrecht zumindest für diesen Teil des Geländes verschwunden.

Keine zweite Stadtoval-Zufahrt

Der andere Punkt betrifft die Straßenführungen. Geplant war, etwa dort, wo jetzt die Gleise zur Tankstelle führen, nach deren Abbau von der Hirschbachstraße her eine weitere Erschließungsstraße in das Stadtoval hinein zu bauen und sie an die Straße vom Kulturbahnhof her anzuschließen. Diese Straße hätte auch die ideale neue Zufahrt zu Wirz’ Lokschuppen werden können. Die jetzige Zufahrt liegt einige Meter weiter Richtung Norden, über sie fahren auch die Tanklastzüge ein zur Befüllstation der Diesellok-Tankstelle, die sich wiederum vor der Nordfront des Lokschuppens, direkt vor der Osteria, befindet.

Bleibt die Loktankstelle stehen, ist das Thema Zufahrt Stadtoval von der Hirschbachstraße her erledigt. Und die Tanklastzüge müssen künftig von der Düsseldorfer Straße her, vorbei an Kulturbahnhof und Hotel, zur Loktankstelle fahren. Ein- bis zweimal pro Monat, wie der OB schätzt. Es sei denn, es würde, wie Wirz überlegt, gelingen, zu seinem Lokschuppen eine neue Zufahrt etwa auf Höhe des Seelesbäck zu schaffen. Die könnten dann auch die Tanklaster nutzen. „Wir werden dort eine Platzgestaltung machen, aber nicht im Sinne einer Durchgangsstraße“, sagt OB Rentschler, lässt aber offen, wie das Ganze aussehen könnte. Man werde sicher nur gemeinsam vernünftige Lösungen finden, sagt Wirz.

Der insgeheim auf politische Aussagen setzt, nach denen die Brenzbahn bis 2030 elektrifiziert sein könnte. Denn dann würde man auch die Diesellok-Tankstelle, die in erster Linie der Betankung der Regionalzüge nach Ulm dient, nicht mehr brauchen. Rentschler hingegen versucht, Sorgen wegen einer möglicherweise fehlenden zweiten Zufahrt zum Stadtoval zu zerstreuen: Für die Feuerwehr werde man gesonderte Zugangsmöglichkeiten schaffen. Im Übrigen sei es nichts Ungewöhnliches, wenn ein ganzes Quartier nicht über eine Durchfahrtsmöglichkeit verfüge.