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Vesperkirche

Sie ist die „Modeberaterin“ in der Vesperkirche

Aalen / Lesedauer: 3 min

Inge Lenz ist seit 15 Jahren ehrenamtlich dabei und normalerweise für den Kleiderbasar zuständig.
Veröffentlicht:13.02.2021, 17:00

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Inge Lenz ist ein bekanntes Gesicht beim Kleiderbasar der Vesperkirche. Seit zehn Jahren ist sie dort die fröhliche und kompetente „Modeberaterin.“ Seit 15 Jahren engagiert sie sich auch noch in anderen Bereichen in der Vesperkirche. In diesem Jahr ist alles anders: Wie die anderen ehrenamtlichen Helfer hilft sie nun bei der „Vesperkirche zum Mitnehmen“ in der Sängerhalle. Mit FFP-2-Maske, auf Abstand aber nicht weniger freundlich, wenn sie die Tüten mit den Essen ausgibt.

„Hallo Anita“ grüßt die Wasseralfingerin eine Frau, die gerade zwei Essentüten abholt. Sie kennt viele Menschen, die normalerweise in die Magdalenenkirche kommen um dort gemeinsam zu essen, sich begegnen und die Gemeinschaft genießen. Viele, sagt sie, sind schon ein bisschen enttäuscht, dass die normale Vesperkirche nicht stattfinden kann: „Besonders bedürftige Menschen warten ja sehnsüchtig auf diese vier Wochen in der Magdalenenkirche.“ Einer 84-Jährigen hat sie die Tüte (mit Rinderbraten, Blaukraut, Knödel, Apfel, geistlichem Impuls und FFP-2-Maske) nach Hause gebracht. Und der Dame hat’s sehr geschmeckt – „das Essen war super“, meinte sie.

Wenn sie zu „normalen“ Vesperzeitenkirche quasi die Chefin des Kleiderbasars ist, merkt man, dass die 74-Jährige im Verkauf zu Hause ist. Sie arbeitete 25 Jahre lang im Kaufland in Aalen. Als sie in Rente war, wollte sie in ihrer Freizeit anderen helfen, die Vesperkirche, sagt sie, „macht mit bis auf den heutigen Tag sehr viel Spaß.“ Und das merkt man sofort. Es mache einfach viel Freude, erklärt sie, Menschen zu helfen, „da zu sein, wenn jemand einen braucht.“

Inge Lenz stammt aus Unterkochen und lebt seit 40 Jahren in Wasseralfingen. Sie wohnt auf dem Schimmelberg und läuft jedes Mal wenn sie die vier Wochen in der Vesperkirche hilf zur Magdalenenkirche beziehungsweise in diesem Jahr in die Sängerhalle. Inklusive der 153 Treppen hin und zurück. „Jede Treppe verlängert das Leben um eine Sekunde“, sagt sie lächelnd. Gerade betreten nach und nach und mit entsprechendem Abstand fünf Gäste die Sängerhalle und weitere warten vor der Tür. „Jetzt läuft was“ freut sich Lenz. Die Bilanz eine Dreiviertelstunde vor Ende der Tütenausgabe: 150 Essenstüten wurden heute ausgegeben, damit sind so gut wie alle weg für diesen Tag.

Der Kleiderbasar im Magdaeckle neben der Kirche ist seit vielen Jahren überaus beliebt. Kistenweise werden Kleider angeliefert, oft sind sogar neue oder ziemlich hochwertige Stücke dabei. Für viele Menschen ist er eine feste im Terminkalender und sie kommen teils von bis weit über Aalen hinaus. Im Schnitt werden durch den Kleiderverkauf 2000 bis 3000 Euro erlöst, die in die Vesperkirche fließen. Diese Einnahmen fallen in diesem Jahr komplett weg.