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Ellwanger Jazz-Orchestra heizt den kühlen Schafstall auf

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

„End of summer“ - Als Ehrengast haut Ernst Mantel in die Saiten – Schwäbischer Wortwitz in Vollendung
Veröffentlicht:30.09.2013, 08:26

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Bevor sich der Sommer endgültig neigt, hat das Ellwanger Jazz-Orchestra nochmal richtig eingeheizt, im kühlen Schafstall des Ellwanger Schlosses. „End of summer“ ist der Titel der Veranstaltung und ein nicht unbekannter Ehrengast trug sein Scherflein dazu bei. Ernst Mantel gab dem Orchester und dem Publikum die Ehre. Oder ist es umgekehrt, dass das Orchester ihm die Ehre gab? Wer weiß das schon so genau. Jedenfalls scheint hier eine Allianz entstanden zu sein, die sich ergänzt, sich gegenseitig bereichert, inspiriert und zu Höchstleistungen anspornt. Der alte Bühnenrecke Mantel und das vergleichsweise noch junge Orchester haben sich gefunden.

Mantel, mit seiner schwäbischen Kodderschnauze, ist auch ein ausgezeichneter Musiker, was bei seinen eigenen Auftritten häufig weniger Beachtung findet, als seine Wortgewaltigkeit und der hintersinnige Witz. Hier, mit dem Orchester im Hintergrund, als Vorspann und auch zwischendurch, ist der nötige Rahmen für Beachtung gegeben und der Mann kann zeigen, was er in den Fingern hat. Der Schwabe an sich und Mantel im besonderen ist durchaus international. Schon einer der Höhepunkte der Veranstaltung sind aber Tanja Gold-Hagel und Karin Ott gesanglich im Duett und der Solist Norbert Botschek und das noch bevor es Ernst wird.

Mantel reist und wer reist, kann was erleben. Er belauscht ältliche Damen auf dem Flugplatz und Mittfünfziger im ICE, Schnellfahrer auf der Autobahn und schwäbische Weltenbummler überall.

Unter der Leitung von Gerhard Ott hat sich das Jazz-Orchester in den vergangenen Jahren zu einem Renner entwickelt. Musikalisch erinnert es immer an die alten traditionellen Rundfunkorchester, die fast alle nach und nach in den vergangenen Jahrzehnten von der Bildfläche verschwanden. Die Solisten haben an Qualität zugelegt, jegliche Unsicherheit ist verschwunden, das Niveau erheblich gestiegen. Die Konzerte sind ausverkauft und erfreuen sich immer noch wachsender Beliebtheit. Das Publikum friert gerne, ein letztes Mal für dieses Jahr, kriegt ordentlich heißen Jazz auf die kalten Ohren, ist begeistert und klatscht sich die Hände warm.