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Schätteretrasse: Bürgerinitiative übt Kritik

Aalen-Unterkochen / Lesedauer: 2 min

Beschlüsse des Ortschaftsrats Unterkochen wurden ebenso wenig berücksichtigt wie Wünsche von Bürgern
Veröffentlicht:19.10.2020, 14:56

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Die Bürgerinitiative (BI) „Hände weg von der Schätteretrasse“ kritisiert in einem Schreiben die Entscheidung und das „undemokratische und fragwürdige Verfahren“ im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Technik vom 8. Oktober, den Schättere-Fußgängerweg für Fahrräder, Pedelecs und E-Bikes zu öffnen.

Es sei bedauerlich, dass ein Gremium des Gemeinderats Aalen eine Entscheidung gegen die Interessen der Menschen in Unterkochen trifft. Der Ortschaftsrat Unterkochen hat am 29. Juni in seiner Sitzung beschlossen, den Fußgängerweg in seiner jetzigen Form zu erhalten. „Auch bei der Abstimmung am 28. September entschied der Ortschaftsrat mehrheitlich für eine Schließung des Kfz-Verkehrs auf der Waldhäuser Steige und damit gegen den Radverkehr auf der Schätteretrasse.“

Den Gemeinderatsmitgliedern sind Anträge der Verwaltung sieben Tage vor einer Sitzung vorzulegen. Das sei in diesem Fall nicht so gewesen. „Im Gegenteil: Zum Tagesordnungspunkt ,Radwegeverbindung’ lag ursprünglich ein Antrag der Stadtverwaltung vor, die Waldhäuser Steige durch Sperrung des KfzVerkehrs zum Radweg zu machen. Damit wäre der Radverkehr auf der Trasse weiterhin nicht erlaubt gewesen.“ Der Antrag zur Kfz-Sperrung der Waldhäuser Trasse und persönliche Aussagen von OB Thilo Rentschler in der Ortschaftsratssitzung am 28. September in Unterkochen hätten den Eindruck vermittelt, dass die Trasse ohne Radverkehr bleiben werde. Damit sei verhindert worden, dass sich betroffene Einwohner und Interessensgruppen zu Wort melden konnten, um mögliche Einwendungen vorzutragen.

„Die Behandlung dieses wichtigen Themas wurde politisch völlig fragwürdig, indem die CDU einen eigenen Antrag stellte und Bürgermeister Wolfgang Steidle diesen abstimmen ließ, ohne eine schriftliche Vorlage zu haben“, schreibt die BI „Bedauerlicherweise stimmte die Mehrheit für diesen Antrag, der die Regelung ,Fahrrad frei, mit Wegeverbreiterung und Austausch des Trassenbelages, bis zum Tunnel’ beinhaltet.“

Weiter kritisiert die BI, dass anerkannte Naturschutzvereinigungen keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden sei, wie es Vorschrift sei bei Eingriffen in Natura 2000-Gebieten. Ebenso betroffen sei das Naturdenkmal Tunnel, das zukünftig vom Radverkehr auf einem Fußweg überquert werden wird und dadurch seltene Vegetation, das Tierreich, vor allem Fledermäuse und anliegende Brutstätten von geschützten Vogelarten, bedroht würden.

Die BI fordert, die Schätteretrasse für Fußgänger zu erhalten und einen sicheren Radweg zwischen Kochertal und Härtsfeld zu schaffen sowie zusätzliche Alternativradwege zu ertüchtigen. Überdies wird eine kostenlose Radmitnahme im ÖPNV von bis zu zehn Rädern pro Bus, die Anhörung von anerkannten Naturschutzverbänden sowie die Anhörung des Beirats von Menschen mit Behinderungen gefordert. Überdies sollten die Beschlüsse des Ortschaftsrats Unterkochen berücksichtigt werden.