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Inklusion

„Schön, dass wir heute hier sind“

Aalen / Lesedauer: 2 min

„Schön, dass wir heute hier sind“
Veröffentlicht:21.09.2018, 11:36

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Die öffentliche Mittagspause im Haus der Katholischen Kirche hat die Inklusion in den Blick genommen. Unter dem Motto „Drinnen und doch draußen“ kamen SeelsorgerInnen für Menschen mit Behinderungen sowie Kinder und Jugendliche aus inklusiven Schulen zusammen

„Wir können uns gegenseitig bereichern, wenn wir die Barrieren in unseren Köpfen und vor allem in unseren Herzen fallen lassen“, sagt Irmgard Wiest , Seelsorgerin für Menschen mit Behinderungen im Dekanat Ostalb. Gemeinsam mit ihrer Klasse aus der Jagsttalschule Westhausen ist sie zur Öffentlichen Mittagspause gekommen. „Wir sind im Haus der Kirche, nicht in der Kirche“, sagen die Schülerinnen und Schüler und hören aufmerksam den kurzen Statements der Gäste zu.

Die beiden Dekanatsreferenten Tobias Kriegisch und Martin Keßler führen ins Thema ein. Wo ist Inklusion in unserer Stadt sichtbar? Machen wir die Türen so weit auf, auch in unseren Kirchengemeinden, dass alle drinnen sein können? „Es gibt schon manche Orte“, bestätigt Irmgard Wiest. Und das sei immer dann, wenn die Begegnung nicht an den Türen aufhöre. Manchmal denke man eben nicht an solche Kleinigkeiten, wie etwa den Transport zu einer Veranstaltung in der Kirchengemeinde. Auch Diakon Herbert Baumgarten , Hörgeschädigten-Seelsorger im Dekanat, lädt die Gäste dazu ein, immer wieder den Blick zu weiten. „Mit einer Rampe ist es nicht getan“, sagt Baumgarten. Was nütze es einem Hörgeschädigten, wenn er zwar barrierefrei in die Kirche kommt, aber die Worte nicht verstehen könne. Mit einer ausgeprägten Gestik und langsamen Mundbewegungen könnten hörgeschädigte Menschen oft schon von den Lippen lesen. „Suchen sie den Kontakt zu diesen Menschen“, so Baumgarten.

Mit einer Klasse der inklusiven Sonnenbergschule ist Ulrike Balle-Grünbaum, Verantwortliche für Schulpastoral, aus Oberkochen gekommen. „Oft sind einfach die Rahmenbedingungen noch nicht gegeben, dass Kinder mit Handicap an einer ganz normalen Schule unterrichtet werden können“, ist Balle-Grünbaum überzeugt. So, wie es momentan sei, könne Inklusion nicht zu einhundert Prozent funktionieren.

Große Begeisterung und Aufmerksamkeit ging bei der Öffentlichen Mittagspause von den Schülerinnen und Schülern selbst aus. Die Jugendlichen der Jagsttalschule servierten allen Anwesenden einen ersten Teller Suppe mit einem guten Wunsch. „Schön, dass wir heute hier sind“.