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Hirschbachunterführung

Radfahrer und Fußgänger trennen oder nicht?

Aalen / Lesedauer: 3 min

Technischer Ausschuss diskutiert die Umgestaltung der Hirschbachunterführung – Knackpunkt ist die Trennlinie
Veröffentlicht:14.11.2018, 21:50

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Ziemlich genau in einem Jahr soll die neue Hirschbachunterführung fertig und aus der 74 Meter langen wenig attraktiven Röhre im Bahnhofsbereich ein heller, freundlicher Radfahrer- und Fußgängertunnel geworden sein. Auch der Zugangsbereich Ost und West soll neu und attraktiver gestaltet werden. Die Umgestaltung für rund 373 000 Euro kam im Technischen Ausschuss am Mittwochnachmittag allgemein auch gut an. Einige Räte fremdeln allerdings damit, dass die Trennlinie zwischen Fahrrad- und Fußweg wegfällt und fordern deshalb eine Nachbesserung.Zwei Planungen waren im März auf den Weg gebracht worden. Die des Büros Klaus Marek erfüllt sowohl den Qualitätsanspruch wie auch dem Kostenrahmen, hatte Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle in der Sitzung am Mittwoch erklärt. Klaus Marek schilderte dem Gremium die Ist-Situation im „Schlauch“ unter der Bahn hindurch: Er sei dunkel, biete „wenig Aufenthaltsqualität“, man fühle sich dort „einfach nicht sehr wohl.“ Dabei habe die Unterführung durchaus „Potential“, befand der Planer. Die Sanierung umfasse unter anderem Folgendes: Im Bereich West soll der Boden anthrazitfarben beschichtet werden. Außerdem gibt es eine neue Beleuchtung. Lichtleisten sollen etwa am Gebäudeecke zwischen Sparda-Bank und Bahnhofsgebäude für eine Torwirkung sorgen. Auch im Zugang Ost wird der Asphaltbelag neu (glitzernd) beschichtet. In der Unterführung werden die Fliesen neu beschichtet, verputzt und gestrichen. Die Farbe himmelblau soll dominieren. Gut lesbare Hinweise in einem Schrifttyp aus den 20er-Jahren und grafische Elemente sollen zeigen, zu welchen Gleisen es geht.

Dass die Trennlinie zwischen Fußgängern und Radfahrern wegfällt, sahen die Grünen in der Sitzung allerdings als „sehr kritisch“, führte Karin Boldyreff-Duncker aus. Die Unterführung sei ohnehin schon schmal und ohne Trennlinie sei nicht offensichtlich, dass sich hier Fußgänger und Radfahrer begegnen. Außerdem bemängelte sie, dass durch die neue Verkleidung der Beleuchtung es nochmals enger werde – um rund zehn Zentimeter. Auch Ursula Barth (CDU) konnte sich mit dem Wegfall der Trennlinie ebenfalls nicht anfreunden. Die Unterführung sei ursprünglich nur für Fußgänger vorgesehen gewesen, mahnte Barth. Sie fordert eine Trennlinie, auch weil der Eingangsbereich in die Unterführung nicht ungefährlich sei. Thomas Rühl (Freie Wähler) wunderte sich: Auf der Härtsfeldbahn-Trasse unterstelle man Radfahrern Rücksicht auf Fußgängern. Also müsste das „hier doch auch klappen.“

Baubeschluss bei drei Enthaltungen

Auf die Trennlinie, erklärte Bürgermeister Wolfgang Steidle, haben man auf Anraten eines Fahrrad- und Verkehrsexperten verzichtet. Man werde das aber nochmal überprüfen und informieren. Zudem werde auch noch die Verkehrsschau die Sache begutachten. Stellt sich dabei eine Trennlinie als sinnvoll heraus, könne man sie problemlos nachträglich einziehen, sagte Steidle. Nun gehe es aber um den grundsätzlichen Baubeschluss. Dem wurde dann auch – bei drei Enthaltungen – zugestimmt.