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Karlstraße

Stadt führt nächtliche Tempo-30-Zonen ein

Ulm / Lesedauer: 2 min

Ab Mitte April gilt das Tempolimit in der Karlstraße, der Zinglerstraße und der König-Wilhelm-Straße – Überwachung vorgesehen
Veröffentlicht:03.04.2012, 20:00

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Die Schilder stehen bereits seit einigen Tagen, doch mit einem Streifen überklebt und somit noch ungültig. Doch nach Ostern macht die Stadt Ulm ernst: Dann gilt auf der Karlstraße, der König-Wilhelm-Straße und der Zinglerstraße nachts Tempo 30. „Ab Mitte April wird das wirksam“, sagte Roland Häußler, der Leiter der städtischen Bürgerdienste. Der genaue Tag ist noch nicht festgelegt. Doch eines steht fest: Sobald das Tempolimit in Kraft tritt, will die Stadt auch kontrollieren.

„Das nützt nur was, wenn man es überwacht“, sagte Häußler – eine Meinung, die auch viele Stadträte im zuständigen Ausschuss vertraten. Also müssen die Mitarbeiter der städtischen Geschwindigkeitsüberwachung künftig auch zwischen 22 und 6 Uhr ran. In dieser Zeit gilt die Beschränkung auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer.

Die Zustimmung des Regierungspräsidiums für diese Regelung ist unbefristet. Die Stadt will zunächst mit mobilen Blitzern in Autos das Tempolimit überwachen. Je nachdem, welche Erfahrungen die Bürgerdienste machen, könnte auch eine stationäre Anlage installiert werden.

Die nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung auf den drei großen innerstädtischen Straßen ist Teil eines kommunalen Lärmschutzprogramms, für das die Stadt voriges Jahr 6,1 Millionen Euro bereitgestellt hat. Eine Fachfirma hat im Auftrag der Stadt anhand eines Gutachtens Lärmbrennpunkte ermittelt.

In der Karlstraße, der Zinglerstraße und der König-Wilhelm-Straße kann der nächtliche Geräuschpegel durch das Tempolimit um etwa 2,5 Dezibel verringert werden – laut Verwaltung eine deutliche Entlastung für die Anwohner. Die Experten haben auch exakt erfasst, wie viele Bürger von der Maßnahme profitieren – 441 in der Karlstraße, 303 in der Zinglerstraße und 197 in der König-Wilhelm-Straße.

Nach Auskunft der Bürgerdienste ist Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen bislang ein Novum in Ulm . Roland Häußler glaubt aber, dass die jetzt beginnende Regelung nur der Einstieg in weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen ist. Neben dem Tempolimit sieht das Lärmschutzprogramm viele weitere Maßnahmen vor – beispielsweise Flüsterasphalt auf bestimmten Straßen oder Lärmschutzwände an der B 10 im Bereich der Ehinger Anlagen. Außerdem fördert die Stadt dieses Jahr den Einbau von Schallschutzfenstern mit 100 000 Euro.