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Pädagogik beeinflusst die Kunst

Aalen / Lesedauer: 2 min

Werke des 2013 verstorbenen Josef Koranda werden im Landratsamt ausgestellt
Veröffentlicht:22.03.2019, 14:19

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Die Ausstellung mit Werken des Grafikers, Buchkünstlers, Druckers und Pädagogen Josef Koranda ist am Donnerstagabend im Landratsamt eröffnet worden. Landrat Klaus Pavel begrüßte etwa 50 Besucher, darunter auch die Witwe von Josef Koranda und seine drei Töchter.

Pavel bedankte sich bei der Familie, die zahlreiche Exponate aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt hatte, und bei Reiner Wieland vom Schriftgutarchiv in Lautern, auf dessen Initiative die Ausstellung zustande kam. Die Literaturwissenschaftlerin Susanne Lange-Greve führte in das vielfältige, umfangreiche Werk Korandas ein. Der Künstler hat einen engen Bezug zur Region, auch wenn er in den letzten 20 Jahren seines Berufslebens als Lehrer in Ravensburg gearbeitet hat.

Abitur in Ellwangen

1933 in Südböhmen geboren, kam Koranda nach den Kriegswirren 1947 ins damalige Internat nach Schleifhäusle und machte 1954 am Peutinger-Gymnasium Ellwangen Abitur. Dem Studium von Philosophie und Kunstgeschichte in Bamberg folgte eine Schriftsetzerlehre in Stuttgart und die Lehrerausbildung 1961 in Schwäbisch Gmünd. Nach Stationen als Lehrer in Zimmern und Wessingen unterrichtete er ab 1971 am Bildungszentrum Sankt Konrad in Ravensburg. 2013 verstarb er im Alter von 80 Jahren in Ravensburg.

Die Ausstellung unter dem Motto „Ich spreche zum Papier“ eröffnet den Besuchern eine Annäherung und einen Einblick sowohl in das berufliche Wirken, aber auch in das private Werk Korandas, wobei das eine mit dem anderen in vielerlei Hinsicht verbunden ist. Da ist zum einen seine Beschäftigung mit der Handschrift, dem Druck, der Typographie und der Kunst, zum anderen seine pädagogische Arbeit, die von seiner künstlerischen Passion stark beeinflusst wurde.

Josef Korandas Credo war, dass es nicht darum gehen könne, den Kindern etwas beizubringen, sondern vielmehr ihre Kreativität zu fördern, verbunden mit dem Vergnügen, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Seine Schüler durften ihre Lesebücher auch selber schreiben, drucken und illustrieren.

In seinem Werk setzte sich Koranda vor allem mit dem Grenzbereich zwischen Schreiben und Zeichnen auseinander. Zahlreiche Holz- und Linoldrucke sind darüber in der Ausstellung zu sehen. Außerdem hat er auch zahlreiche Religionsbücher illustriert.

Neben eigenen Arbeiten sind in der Ausstellung auch Arbeiten seiner Schüler zu sehen und es werden auch seine kunsthandwerklichen Werkzeuge ausgestellt. Denn Koranda hat sich zum Beispiel seine Federn aus Schilfrohr oder Gänsekielen selber geschnitzt. Die Ausstellungseröffnung wurde von dem Klarinettisten Otto G. Horvath umrahmt.