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Quecksilberdampflampe

Osterbucher Steige: Ausschuss fremdelt mit neuer LED-Beleuchtung am Gehweg

Aalen / Lesedauer: 2 min

Am Gehweg zu den Limesthermen will die Stadt ein Pilotprojekt mit „intelligenten“ Stromsparleuchten starten
Veröffentlicht:08.02.2019, 18:41

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Die Stadt will die Quecksilberdampflampen am Fußweg der Osterbucher Steige zu den Limesthermen und zum Hotel gegen LED-Leuchten austauschen und die weit sichtbare Lichtlinie in ein „intelligentes“ untereinander kommunizierendes Lichtsystem (Kosten rund 100 000 Euro) umwandeln.

Tief in der Nacht sollen nur bei Bedarf und über Bewegungsmelder die Lichter an – und ausgehen. Bürgermeister Wolfgang Steidle warb ambitioniert mit einer „Optimierung von Ökologie und Ökonomie“, dem Problem der „Lichtverschmutzung“ und irritierter nachfliegender Insekten für das Vorhaben. Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung fremdelt mit der Idee. „Ich hab’s befürchtet“, kommentierte der OB nach der ersten Wortmeldung.

Und die kam von Ursula Barth (CDU), die eine Umrüstung in energiesparende Leuchten an sich für „sicher richtig“ hält. Andrerseits würde sie es aber bedauern, wenn dieses „Lichtband“, auf das man damals (1980) wegen seiner Einmaligkeit sehr stolz war, in seiner jetzigen Version so nicht mehr sehen würde. LED-Lampen sind auch für Claus Albrecht (Freie Wähler) „unstrittig sinnvoll und richtig“. Bedenken hat er aber wegen der Bewegungsmelder, die zu einer geringeren Lebensdauer der Lampen führen würden und die hier fehl am Platz wären. Zum Hintergrund: Die Bewegungsmelder erkennen einen Fußgänger, dann geht die erste Lampe an, dann die zweite, die dritte und so weiter und später wieder aus. Karin Boldyreff-Duncker (Grüne) hat Zweifel, ob das mit der von Steidle erwähnten guten Ökobilanz so stimmt, wenn man die Leuchten ersetzt. Außerdem habe sie gehört, es sei ein „merkwürdiges Gefühl“, wenn man ins Stockdunkle trete, es hell wird und es hinter einem wieder dunkel wird. Zudem sieht sie die Sache als „nicht besonders dringlich“ an. Man werde im Technischen Ausschuss ablehnen. Thilo Rentschler wunderte sich, dass die Fraktion, die sonst sehr für Artenschutz ist, diese Umrüstung ablehnt.

Entscheidung war für Mittwoch geplant

Auch Ilse Schmelzle (FDI) ist skeptisch, weil die Leuchten durch das An- und Ausschalten schneller kaputt gehen würden. So „emotional besetzt“ wie etwa für Barth ist das Thema für Senta D’Onofrio (SPD) nicht. Sie führte den Klimaschutz an und warb dafür, diesem Pilotprojekt zumindest eine Chance zu geben und es auszuprobieren. Die Zeit etwa, wann und wie lange die Leuchten an- und ausgehen, könne man ja einstellen. Abschließend sprach Rentschler von „unterschiedlichen Vorschlägen“, die man zu gewichten versuche. Wovor er warnte: „Bitte keine Kampfabstimmung an der Osterbucher Steige.“ Die eigentlich für kommenden Mittwoch anstehende Entscheidung im Technischen Ausschuss wird verschoben.