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Hinkampf

Nuding setzt auf die Flucht nach vorne

Aalen / Lesedauer: 3 min

Nuding setzt auf die Flucht nach vorne
Veröffentlicht:28.01.2010, 16:30

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Mit dem Hinkampf in Bretten starten die Bundesligaringer des KSV Aalen 05 am Samstag um 19.30 Uhr ins Abenteuer Finale. Im Hallensportzentrum „Im Grüner“ lädt der SV Germania Weingarten zum Hinkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Favoritenrolle? Die einen sagen so, die anderen so.

Von unserem Redakteur Ansgar König

Die Euphorie und das Selbstbewusstsein sind im rein baden-württembergischen Finalduell bei beiden Vereinen groß. Die Verantwortlichen im nordbadischen Weingarten rechnen morgen Abend in Bretten mit 3000 Zuschauern und sprechen gar von einem „Jahrhundert-Kampf“. 3000 Zuschauer? Das ist einiges, denn die kleine Gemeinde am Fuß des Kraichgauer Hügellandes zählt gerade mal 9700 Einwohner.

Schon den überraschend deutlichen Halbfinalsieg über den Deutschen Meister Köllerbach verfolgten -- damals in der Walzbachhalle -- 2000 Fans. Fürs Finale wechseln die Germanen nun in die noch größere Halle ins 17 Kilometer entfernte Bretten. „Freuen Sie sich auf das wohl größte Sportereignis, das ein Weingartener Verein seinem Publikum jemals geboten hat“, heißt es auf der Homepage des SV Germania. Es wird kräftig getrommelt.

Auch bei Aalen. KSV-Ringer Christian Fetzer weiß bestens Bescheid: „Ich kenne Weingarten gut, Trainer Heinzelbecker taktiert erfahrungsgemäß sehr viel“. Er muss es wissen, denn Fetzer wechselte erst zu Beginn der Saison von Weigarten auf die Ostalb. „Die beiden Staffeln kennen sich bestens“, sagt ein gelassener Aalener Trainer Anton Nuding . Das lässt den üblichen Aufstellungspoker doppelt reizvoll werden. Auf jeden Fall stehen ihm seine beiden Ungarn Peter Modos und Balint Korpasi wieder zur Verfügung. Bichinashvili oder Kehrer im freien Halbschwergewicht? Bentinidis im freien 74er oder im 84er? Elbakidze oder doch wieder Herzig im Fliegengewicht? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Noch mehr sogar bei Weingarten, das über 20 endrundefähige Athleten verfügen kann.

Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wer am Samstag besser aufstellen kann, genügt der Blick in die Vorrunde alleine nicht. So sieht’s auch Nuding: „Was in den Rundenkämpfen war, zählt jetzt nicht mehr. Die Finalkämpfe stehen unter ganz anderen Vorzeichen.“ Im Hinkampf in Baden trennten sich die beiden Staffeln 16:16, was vor allem für KSV-Trainer Nuding nicht zufriedenstellend war. Im Rückkampf in der Greuthalle gewann Aalen sechs der zehn Kämpfe und siegte mit 22:18. Ein Maßstab fürs Finale ist dies allerdings nicht. Nuding: „Ich bin optimistisch, die Chancen stehen mindestens 50:50. Wir setzen auf die Flucht nach vorne, wollen so viel wie möglich punkten, um dann zu Hause alles klar zu machen.“

Seit über 100 Jahren gibt es den SV Germania Weingarten. Die Germanen stellten mit Fritz Kärcher 1910 bereits wenige Jahre nach der Gründung einen Vizeweltmeister in der klassischen Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm. 1999 stieg der Verein in die Bundesliga auf, 2002 zogen er erstmals in die Endrunde ein, verpasste dann aber zwei Jahre hintereinander die Playoffs. In der Saison 2005/2006 klappte es mit Trainer Frank Heinzelbecker, der die Staffel seit 2004 führt, wieder. Ein Jahr später und auch 2008 stand der SVG -- nach einem Viertelfinalsieg über Aalen -- sogar im Halbfinale.

Der Fanbus nach Weingarten startet um 13.30 Uhr an der Thomas-Zander-Halle. Schon heute können Ringerfans Karten für den Rückkampf erwerben. In der Zander-Halle können von 19 bis 20 Uhr für 30 Euro (Sitzplatz) oder 20 Euro (Stehplatz) Karten gekauft werden. Außerdem bietet der KSV an, online über www.ksv-aalen.de Karten zu reservieren.