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Geige

Klangvoll: Geigentüftler will Sammlung verkaufen

Dellmensingen / Lesedauer: 2 min

Stefan Maxa aus Dellmensingen hat Streichinstrumente erforscht und das Geheimnis des guten Klangs gelüftet
Veröffentlicht:17.08.2011, 19:30

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Sie hängen von der Decke, liegen in Schränken und Kommoden und stehen aufgereiht dem Boden. Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe lagern im Keller von Stefan Maxa in Dellmensingen. Jahrzehntelang hat er sie gesammelt, restauriert und bemalt. Nun will der 72-Jährige seine Schätze verkaufen und stellt einige Instrumente im Dellmensinger Schloss aus (die SZ berichtete).

In den 1960er Jahren habe seine Sammelleidenschaft begonnen, erzählt Maxa, damals in Rumänien, wo er geboren wurde. Von seinem Großvater, einem Geigenbauer, bekam er mehr als 40 Geigen geschenkt. Schon damals faszinierte den Banater Schwaben der Klang – auch wenn er selbst gar kein Streichinstrument spielt.

Warum haben manche Geigen Nebengeräusche, warum manche Geigen eine bessere Ansprache, eine höhere Lautstärke? Dieses Klang-Geheimnis wollte Stefan Maxa lüften und entwickelte zusammen mit dem befreundeten Ulmer Physiker Karl Schnur mehrere Test-Verfahren. Nach jahrelangem Tüfteln stieß Stefan Maxa dann auf die Lösung: Mineralien in den Hölzern machen den Klangunterschied aus. Maxa fand heraus, dass die antiken Geigen mit Salzen behandelt waren, hauptsächlich mit Kalium, Kupfervitriol und Natriumchlorid. „Das wurde früher gegen den Holzwurm verwendet“, weiß Maxa und erklärt weiter: „Unbehandeltes Holz hat viele Hohlräume, die zu Nebengeräuschen führen.“

Vor etwa zehn Jahren gab der Dellmensinger das Restaurieren auf. „Durch den vielen Staub habe ich Asthma bekommen“, sagt er. Danach bemalte er seine Instrumente mit plakativen Motiven wie Lady Di, Schloss Neuschwanstein, einem Scheich oder dem Kreml. Aber auch diese Arbeit hat der Rentner nun aufgegeben.