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Fahrradsturz

Nach Fahrradsturz gestorben: Trauer um Peter Seyfried

Aalen / Lesedauer: 3 min

Der langjährige Mutlanger Bürgermeister und Kreispolitiker starb an den Folgen eines Fahrradsturzes
Veröffentlicht:10.09.2019, 11:02

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Trauer und Bestürzung in Mutlangen und im ganzen Ostalbkreis: Peter Seyfried, von 1986 bis 2016 Bürgermeister der Gemeinde, ist im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Fahrradsturzes gestorben. Der profilierte Kommunalpolitiker war zudem 15 Jahre lang Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.

Schritt für Schritt gab Peter Seyfried seit seinem Abschied als Bürgermeister von Mutlangen Ämter und Aufgaben ab, zuletzt im Juni die Funktion als Chef der größten Fraktion im Kreistag . Vor zwei Wochen stürzte er mit dem Fahrrad und zog sich Knochenbrüche zu, er musste operiert werden. Am Samstag ist er verstorben.

2010 war er mit 59 zum letzten Mal als Bürgermeister gewählt worden, er sagte damals schon, dass er die vierte Amtszeit ja nicht bis zum Ende absolvieren müsse. Und so hielt er es auch: Mit 65 gab er sein Amt ab. Schultes war Peter Seyfried fast 40 Jahre lang gewesen, 30 Jahre in Mutlangen, nahezu zehn Jahre in Merklingen.

Peter Seyfried, geboren am 7. Oktober 1950 in Neubronn, absolvierte nach der Mittleren Reife eine Verwaltungslehre im Schechinger Rathaus und ein FH-Verwaltungsstudium. Bürgermeister in Merklingen wurde er 1977. 1986 stellte er sich als einer von sieben Kandidaten in Mutlangen zur Wahl und wurde auf Anhieb mit 64 Prozent gewählt.

Auf Kreisebene vielfach engagiert

Eine andere Epoche: Es herrschte Kalter Krieg und Mutlangen stand im Zentrum der Nachrüstungs-Proteste – von vornherein war es schwieriger, in Mutlangen Bürgermeister zu sein als in einer anderen vergleichbaren Gemeinde. Andererseits war Peter Seyfried ein politisch denkender Mensch.

Schon in Merklingen war er CDU-Kreisrat gewesen, seit 1989 war es er im Ostalbkreis . Von 2010 bis 2019 war Seyfried auch erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags. Er brachte sich darüber hinaus im Regionalverband Ostwürttemberg ein und war von 1994 bis 2005 Vorsitzender der Bürgermeistervereinigung im Ostalbkreis. Nicht zuletzt war er Sprecher der „Mayors for Peace“ im Ostalbkreis, der internationalen Bürgermeister-Gruppe, die sich für die Abschaffung der Atomwaffen einsetzt.

Mutlangen nahm enorme Entwicklung

Mutlangen nahm in der Ära Seyfried eine enorme Entwicklung. Kommunale Bauprojekte gab es massig, 2000 Einwohner kamen hinzu: Rathaus-Erweiterung und der Umbau des Mutlantis-Bades standen am Anfang, das Seniorenzentrum Sankt Markus folgte. Es entstand ein ganzer Schul-Campus von der neuen Grundschule über die Sprachheilschule bis hin zum Franziskus-Gymnasium.

2010 wurde das Mutlanger Forum eingeweiht, zuvor schon die große Heidehalle. Ein anderes langfristiges Projekt, das Peter Seyfried seit den 80er Jahren zäh verfolgte, war die Herausnahme der Bundesstraße 298 durch den Bau der Westumgehung.

Die Gemeinde Mutlangen wollte Peter Seyfried, der nächstes Jahr 70 geworden wäre, beim nächsten Neujahrsempfang die Ehrenbürgerwürde verleihen.