Spätbarock

Musik des Spätbarock

Aalen / Lesedauer: 2 min

Geistliche Konzerte in der Aalener Villa Stützel
Veröffentlicht:05.11.2019, 18:09

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Mit einer hochkarätigen Besetzung werden am Freitag, 15. November, um 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) geistliche Konzerte mit Werken von Heinrich Schütz, Francesco Cavalli, Anna Maria Fogliani, Dario Castello, Giovanni Gabrieli, Alessandro Grandi, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Henry Purcell und Heinrich Scheidemann in der Villa Stützel in der Ulmer Straße aufgeführt. Unter dem Titel „In lectulo per noctes“ stehen Sopranist Robert Crowe , der Münchener Andreas Pehl (Alt) und das Augsburger Ensemble Dulcisonantes auf der Bühne.

Seit über 25 Jahren arbeitet Crowe als männlicher Sopran, war Gewinner der Metropolitan Opera Competition 1995 und stand mit einem Repertoire von über 80 Rollen in Opern und dramatischen Oratorien auf Bühnen in Nordamerika, Indien und ganz Europa. 2017 schloss er sein Promotionsverfahren in Historischer Musikwissenschaft an der Boston University ab. Zusammen mit Michael Eberth, der am Konzertabend die Truhenorgel spielen wird, produzierte er zwei Solo-CDs. Zudem ist Crowe Künstlerischer Leiter für Kultur in der Villa Stützel.

Pehl studierte Gesang in Leipzig und ist ein gefragter Interpret der großen Altpartien des Spätbarocks. Neben CD- und Rundfunkaufnahmen arbeitet er als Autor und Sprecher für den Bayrischen Rundfunk. Das Ensemble Dulcisonantes war bereits zu Gast beim ersten Festival für Alte Musik Aalen (FAMA) im letzten Jahr. Die Bläsergruppe lässt die Zunft der Stadtpfeifer wieder aufleben, welche durch die Truhenorgel, gespielt von Michael Eberth, erweitert wird.

Heinrich Schütz ist der vielleicht prominenteste Komponist aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Zwei Reisen nach Venedig prägten seinen Stil. Schütz traf dort viele Musiker an. Vertonungen lateinischer Texte aus dem Alten Testament und deutscher, protestantischer Texte bilden nur die Eckpfeiler. Das breite, zum Teil beinahe ökumenisch, anmutende Repertoire zeigt, dass der Dreißigjährige Krieg, der zwar als Glaubenskrieg initiiert, aber letztlich in hohem Maße als Krieg vieler einzelner machtpolitischer und wirtschaftlicher Interessen angeheizt und am Brennen gehalten wurde, das Herz und die Emotionen der Menschen nicht zerstören konnte.