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Ausbildungszentrum

Kreis fördert Ausbildungszentrum in Mosambik

Aalen / Lesedauer: 3 min

60 Menschen lernen dort jährlich technische Grundlagen und landwirtschaftliches Handwerk
Veröffentlicht:18.02.2019, 19:52

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Mit 50 000 Euro fördert der Ostalbkreis den Bau eines Ausbildungszentrums in Mosambik. Am Montag haben Landrat Klaus Pavel, sein Amtskollege Stefan Rößle vom Landkreis Donau-Ries und Sozialdezernent Josef Rettenmaier den Spendenscheck an den Honorargeneralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel , überreicht.

Auf zehn Hektar sollen im Ausbildungszentrum in Mangol jährlich 60 Jugendliche in technischen Berufen und in der landwirtschaftlichen Produktion fit gemacht werden, damit sie sich später ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können. Denn Bildung sei eine Schlüsselressource, um Armut zu verringern und Perspektiven zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung der Landkreisverwaltung. Und sie steht im Mittelpunkt von Siegfried Lingels Arbeit, der sich seit 25 Jahren nicht nur als Honorargeneralkonsul, sondern auch als Präsident der Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft für die Zukunft Mosambiks engagiert, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt zählt. Lingel sei ein „starker Kämpfer für Mosambik“, sagt Pavel und umreißt die Hintergründe der Spende, die der Kreistagsausschuss für Soziales und Gesundheit im Dezember vergangenen Jahres beschlossen hat. Es gehe um Hilfe zur Selbsthilfe. Der Kreis klinke sich dabei gerne ein in die Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“ und bei der Städtefreundschaft Aalens mit der mosambikanischen Stadt Vilankulo. Man wolle nicht nur davon reden, „sondern dort helfen, wo die Menschen zu Hause sind“. Wie in Mangol.

Kostendeckend ab dem dritten Jahr

Dort betreibt die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft eine Vorschule und eine Schule. „Die Bürger dort und die Gemeinde wünschen sich, dass es nach der Schule mit der Berufsausbildung weitergeht“, erzählt Lingel. Mit dem Geld aus dem Ostalbkreis , das er am Montag symbolisch entgegennahm, entsteht bis Mitte 2019 eine Schule, in der die Menschen neben technischen Grundlagen landwirtschaftliches Handwerk lernen. Sie züchten Enten, Hasen, Buschvögel, Bienen und lernen, Obst und Gemüse zu verarbeiten. Das Besondere: Ihre Erzeugnisse werden an regionale Supermärkte verkauft, wodurch die Unterhaltskosten des Ausbildungszentrums bereits ab dem dritten Jahr gedeckt sein sollen.

Eingebettet ist die Spende in die Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“, deren Grundstein der Landkreis Donau-Ries gelegt hat. Bis zum Jahr 2020 will der Nachbarlandkreis allein mit Spenden 20 Schulen in Afrika bauen. „Immer mehr Mitstreiter kamen hinzu, nun wurde ein gesamtdeutsches Projekt daraus“, sagt Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle . Seit vergangenem Jahr unterstützen der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund mit der Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“ das Engagement, das bereits Früchte trägt: „47 Schulen haben wir bereits“, erzählt Rößle, weitere seien geplant – das Netzwerk an Unterstützer werde immer größer. Denn Bildung sei das A und O. Schließlich dürfe es beim Blick auf die Zusammenhänge der Welt nicht Germany first heißen, sondern „alle zusammen“, sagt Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle.