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Stadthalle

Kombination ermöglicht Vielfalt der Stile

Aalen / Lesedauer: 2 min

Collegium Musicum und Ellwangen Jazz Orchestra begeistern in der Aalener Stadthalle
Veröffentlicht:07.12.2015, 16:23

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Das Collegium Musicum und das Ellwangen Jazz Orchestra haben am Nikolaussonntag ein bemerkenswertes Konzert in der Stadthalle gespielt. Die Idee, einmal ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen, wurde vor rund eineinhalb Jahren geboren. Das Ergebnis in der voll besetzten Stadthalle am Sonntag konnte sich hören lassen.

Die Streicher hatten ihre Instrumente mit roten Adventsschleifen verziert, die Bläser setzten sich zwischendurch eine Nikolausmütze auf. Thomas Frindt vom Jazz Orchestra führte humorvoll moderierend durchs Programm. Ein beifallfreudiges Publikum genoss einen anregenden musikalischen Abend auf sehr hohem Niveau.

Mit der Kombination Streichorchester und Big-Band eröffnet sich eine enorme Vielfalt an Stilen. Die Dirigenten Gerhard Ott und Gero Wittich nutzten dieses Potenzial unter besonderer Berücksichtigung der Adventszeit mit sicherem Gespür, wobei sowohl rein klassische Werke, als auch Swing und Jazz vom EJO und, quasi als Höhepunkte, die gemeinsam gespielten Titel auf dem Programm standen.

Zum Auftakt spielte das Collegium Musicum das Konzert für zwei Trompeten C-Dur von Vivaldi mit den beiden Trompetern des EJO, Max Hausenstein und Sebastian Hahn. Beide Solisten überzeugten auf den Piccolo-Trompeten mit stabilem Ansatz und Treffsicherheit auch in hohen Lagen sowie mit geschmeidiger Technik. Das Orchester begleitete sensibel, schwelgte aber auch genüsslich in der prachtvollen Musik des italienischen Barock.

Aber auch in den im Jahr 1993 populär komponierten Motiven und Melodien von „Palladio“ von Carl Jenkins fand sich das Collegium Musicum ausgezeichnet zurecht. Das EJO präsentierte verschiedene Arrangements von Klaus Wagenleiter, dem Chef der SWR Big-Band, über bekannte Advents – und Weihnachtslieder wie etwa „Leise rieselt der Schnee“, „Santa Claus is coming to town“ mit Norbert Botschek als stilsicherem Sänger oder auch „Let it snow“ mit Tanja Gold-Hagel als Sängerin. Die Big-Band unter der souveränen und präzisen Leitung von Gerhard Ott überzeugte mit kreativen, ambitionierten Soli einer ganzen Reihe von Bandmitgliedern und durch die messerscharfe, homogene Satzarbeit der einzelnen Register. Dabei wurde nicht, wie teilweise in den Anfangsjahren der Band, wild drauflos gespielt, sondern ein kultivierter und locker swingender Musikstil gepflegt.

Das EJO profitiert ganz entscheidend von der Mischung aus erfahrenen Musikern und einigen „jungen Wilden“ in der Band. Viel bejubelte Höhepunkte im Programm waren die Arrangements für beide Orchester, etwa das Händelsche „Halleluja“ in der Version von Quincy Jones oder „Jingle Bells“ nach Art der Puppini-Sisters.