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Sicherheit

Kein leichtes Spiel für Einbrecher

Aalen / Lesedauer: 3 min

Die Polizei Aalen informiert Anwohner über wichtige Sicherheitsmaßnahmen
Veröffentlicht:05.11.2014, 17:46

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Das sticht ihm sofort ins Auge: Der Polizist Thomas Keil zeigt seinem Kollegen Peter Ihle einen überfüllten Briefkasten, der sich schon gar nicht mehr zuklappen lässt. „Ein Zeichen, dass die Bewohner des Hauses nicht da sind“, sagt Keil und klingelt bei Familie Schäffler, wie ihm das Schild an der Tür verrät.

Vier Polizisten sind am Mittwochnachmittag in Essingen und Lauterburg unterwegs gewesen, um die Anwohner über die Gefahr von Wohnungseinbrüchen aufzuklären und sie vor allem für das Thema zu sensibilisieren. „Fakt ist, dass die Anzahl der Wohnungseinbrüche gerade ansteigt“, hat der Leiter des Bezirksdienstes, Robert Ness, in der vorherigen Dienstbesprechung gesagt. Einbrüche seien immer ein Einschnitt in die Privatsphäre und für die Betroffenen nicht so leicht zu verarbeiten.

70 Wohnungseinbrüche in 2013

„Guten Tag, mein Name ist Keil vom Polizeipräsidium Aalen“, stellt sich der Polizist der Frau vor, die gerade die Haustür öffnet. „Keine Angst, es ist nichts passiert“, schiebt er hinterher, als er ihren Gesichtsausdruck sieht. Keil erklärt, dass ein übervoller Briefkasten ein Zeichen für Einbrecher sein könnte, dass niemand im Haus ist. Die Frau hört Keil zu und ergänzt: „Wir wissen, dass wir hier in der Randlage gefährdet sind. In der Nachbarschaft wurde schon eingebrochen.“ Keil lädt die Frau ein, am kommenden Dienstag zum Informationsfahrzeug des Landeskriminalamtes auf den Rathausplatz zu kommen und verabschiedet sich.

Im Jahr 2013 gab es im Gebiet des Polizeipräsidiums Aalen insgesamt 70 Wohnungseinbrüche. Bisher sind es in diesem Jahr weniger, erklärt Ness, aber es könnte noch sein, dass die Zahl erreicht wird. Ein Drittel der Einbrüche würden allerdings im „Versuchsstadium“ bleiben – der Täter scheitert beim Eindringen in das Haus oder die Wohnung. Die restlichen zwei Drittel seien allerdings vollendete Einbrüche.

Ausgestattet mit Mütze, Regenjacke und jeder Menge Informationsmaterial gehen Thomas Keil und Peter Ihle weiter. Wer nicht anzutreffen ist, bekommt die Informationsbroschüren in den Briefkasten gelegt. Und so arbeiten sie sich durch das Essinger Wohngebiet.

Beim jüngsten Wohnungseinbruch, Anfang dieser Woche, sei eine Frau in Aalen-Ebnat beim Mittagsschlaf überrascht worden. Der Täter kam über die offenstehende Terrassentür und machte sich, während die Bewohnerin schlief, an ihrem Eigentum zu schaffen.

Verdächtiges melden

Ihle zeigt auf eine Häuserwand: „Schau mal, ein Bewegungsmelder“, sagt der Polizist seinem Kollegen, der das nickend zur Kenntnis nimmt. Und wieder: Keil klingelt, eine Frau macht auf und Volltreffer: „Hier wurde schon eingebrochen – wir waren im Urlaub“, berichtet sie. Keil appelliert an sie, dass Auffälligkeiten der Polizei gemeldet werden sollten. Immerhin würden einige Täter das Haus und die Gegend auskundschaften und Fotos machen. „Wir als Polizei sind für die Bürger da. Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb“, ermutigt Keil die Dame, die berichtet, dass sich ihre Familie nach dem Einbruch nicht mehr sicher fühlt. Sie hätten nun Vereinbarungen mit Familien in der Nachbarschaft. Regelmäßig kontrollieren sie gegenseitig ihre Häuser.

Besonders die späten Nachmittagsstunden seien in dieser Jahreszeit gefährlich: Es ist schon dunkel, aber alle sind noch einkaufen, im Sportverein, bei Freunden oder arbeiten. Deswegen, erklärt Keil, können gerade jetzt offene Fenster, Türen oder Garagentore fatal sein.

Nach ihrer Tür kommt das Team wieder an dem Haus vorbei., bei dem sie zuzuallererst waren, und sie sehen: Die Zeitungen und Briefe sind nicht mehr im Briefkasten, die Klappe ist zu. Feierabend für die Polizisten.

Am Donnerstag sind die Polizisten in Ebnat und Waldhausen unterwegs, um die Anwohner über Wohnungseinbrüche zu informieren.

Am Montag, 10. November, berät das Landeskriminalamt zwischen 10 und 18 Uhr auf dem Rathausplatz in Ebnat über Sicherungsmaßnahmen. Am Dienstag, 11. November, sind die Experten von 10 bis 18 Uhr auf dem Essinger Rathausplatz.