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Verschwendung

Isabell Konle kämpft gegen Verschwendung

Aalen / Lesedauer: 3 min

Bundesweiter Trend kommt in Aalen an – Auf Facebook werden Gemüse und Co. angeboten
Veröffentlicht:13.11.2015, 18:20

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Im wahrsten Sinne quer durch den Gemüsegarten können Facebook-Nutzer jetzt ihre übrig gebliebenen oder zu viel im Vorratskeller gelagerten Äpfel, Karotten oder Kartoffeln an den Mann bringen. Vor wenigen Tagen hat Isabell Konle die Gruppe Foodsharing Aalen & Umgebung gegründet und nach so kurzer Zeit schon jede Menge Fans. Mittlerweile zählt die Gruppe über 180 Mitglieder, die die Idee der 19-Jährigen einfach genial finden.

Foodsharing, auf Deutsch Nahrungsmittel teilen, kommt immer mehr in Mode. In großen Städten wie München und Köln gibt es das schon lange, erzählt Isabell. Vor einem Jahr ist die Schülerin, die am Berufskolleg an der Bernd-Blindow-Schule ihre Ausbildung zur Grafikdesignerin absolviert, von Dinkelsbühl nach Aalen gezogen. Und im Gegensatz zu der bayerischen Nachbarstadt und Heimat der 19-Jährigen habe eine solche Foodsharing-Gruppe für Aalen einfach gefehlt. Eine solche hat sie vor wenigen Tagen auf Facebook gegründet und den Trend damit auf die Ostalb gebracht. Kaum nachdem sie die Gruppe ins Leben gerufen hat, gehen auch schon die ersten Angebote ein. Eine Userin bietet sechs Karotten an, eine andere lädt in ihren Kräutergarten ein, wo es Rosmarin, Minze und Petersilie zu pflücken gibt, bevor der Frost kommt.

Der Gedanke, der hinter der Idee des Foodsharings steckt, ist simpel. „Mir ging es darum, dass in jedem Haushalt einfach zu viele Lebensmittel, die noch gut sind, in den Müll geworfen werden. Sei es, weil man etwas gekauft hat, das einem nicht schmeckt oder man davon im Überfluss hat“, sagt Isabell und denkt etwa an Obstbäume, deren Ertrag die Besitzer oftmals gar nicht komplett ernten können. Und dass im Alltag Lebensmittel verschwendet werden, müsse einfach nicht sein.

Regeln müssen beachtet werden

Was der Verein Foodsharing seit fast drei Jahren mit seiner Internetplattform im Großen betreibt, hat Isabell jetzt im Kleinen angepackt. Und sie ist sich sicher, über Facebook jede Menge interessierte und vor allem junge Leute dazu zu mobilisieren, der Verschwendungssucht den Kampf anzusagen. Alle Mitglieder der Gruppe haben die Möglichkeit, Nahrungsmittel anzubieten, die sie selbst nicht brauchen oder mögen. „Diese sollten mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum und am besten mit Bild gepostet werden“, sagt Isabell. Angegeben werden sollte auch der Standort, wo die Lebensmittel letztlich abgeholt werden können. Interessierte haben dann die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Entweder sie kommentieren den Post oder schicken dem Anbieter eine persönliche Nachricht und machen in dieser den Treffpunkt mit ihm aus.

Viele denken, dass es bei Foodsharing darum geht, Lebensmittel zu tauschen. Das ist aber nicht der Fall. „Wer Lebensmittel einstellt, die er nicht mehr benötigt, macht dies ohne Gegenleistung“, sagt Isabell. Dabei seien jedoch einige Regeln strikt zu beachten. Abgelaufene Nahrungsmittel sind ein No-Go. Darüber hinaus dürfen kein Fleisch, Wurst, Fisch oder Eierspeisen angeboten werden, um nicht unter das Lebensmittelgesetz zu fallen.

Wer sich für Foodsharing Aalen & Umgebung interessiert, kann der Gruppe Foodsharing Aalen & Umgebung auf Facebook einfach beitreten und dann selbst dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel im Mülleimer landen.