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Limesmuseum

Im Zeitplan: Das neue Limesmuseum

Aalen / Lesedauer: 3 min

Jede Menge Kabel hängen von der Decke, etwa 20 Handwerker schleifen Wände, rühren Putz und Farbe an, verlegen Leitungen. Am 24. Mai soll das „neue“ Limesmuseum als das größte Römermuseum Deutschlan...
Veröffentlicht:16.01.2019, 19:23

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Jede Menge Kabel hängen von der Decke, etwa 20 Handwerker schleifen Wände, rühren Putz und Farbe an, verlegen Leitungen. Am 24. Mai soll das „neue“ Limesmuseum als das größte Römermuseum Deutschlands unter anderem mit dem Ministerpräsidenten eröffnet werden. Noch ist das entkernte, zweigeschossige Museum mit seinen Ursprüngen in den 60er-Jahren ein echter Rohbau. Bei der Stadt ist man sicher, den Eröffnungstermin einhalten zu können. Man liegt im Zeitplan. Am Mittwochnachmittag besuchte der Technische Ausschuss des Gemeinderats die nach dem Kulturbahnhof auf dem Stadtoval aktuell zweitgrößte Baustelle der Stadt.

Mit dem integrierten Limesinformationszentrum könne hier auf dem Gelände das Unesco-Welterbe die römische Geschichte und die Zeit vor knapp 2000 Jahren optimal erlebt werden, freut sich Aalens OB Thilo Rentschler, der zugleich Vorsitzender des Vereins Deutsche Limesstraße ist.

Vorplatz als „Roter Teppich“

Bis die Alemannen ins römisch besetzte Gebiet des heutigen Ostalbkreises eindrangen, war in Aalen das größte Reiterkastell des römischen Reiches nördlich der Alpen. Daran hatte Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle draußen auf dem Berliner Platz erinnert. Dessen Neugestaltung (für rund 1,5 Millionen Euro) ist weit fortgeschritten. Ein stählernes Tor symbolisiert das Nordtor des ehemaligen Kastells, auch das Pflaster und die Bodengestaltung nehmen das antike Erbe auf. Bezüge zur Jetzt-Zeit nehmen eine Strom-Tankstelle für E-Autos und Fahrrad-Stellplätze auf. Für Steidle wird der Berliner Platz künftig der „rote Teppich“ sowohl fürs Museum wie auch für die Stadthalle sein.

Dann ging’s ins Innere. Das Museum wird für 7,1 Millionen komplett umgebaut, und zwar mit einem „Rückbau fast bis zum Rohbau“, wie Steidle erklärt. An das alte Museum wird so gut wie nichts mehr erinnern, abgesehen von der urheberrechtlich geschützten „Hülle“ und anderen markanten Architekturteilen. Im Erdgeschoss erwartet die künftigen Besucher ein dunkler, aber entsprechend illuminierter Raum: Es geht in das „Dunkel der Geschichte“, eine Art „Black Box“, erhellt wird aber das Leben der Römer mit einer „menschlichen Architektur“, viel Holz und Natursteinen.

Der Limes wird begehbar

Geht man ins obere Stockwerk, wird den Besuchern eine ganz andere Welt präsentiert. Hell und lichtdurchflutet wird hier, erklärt Kulturamtschef Roland Schurig, unter anderem der Limes begehbar werden und der neueste Stand der Limes-Forschung erlebbar.

Wie Architekt Wieland Egger zeigt, wird das künftige Limesmuseum komplett neu aufgeteilt, die Besucher werden komplett anders geführt durch die Zeit der Römer und des Limes. Positive Nebeneffekte der aufwendigen Sanierung sind die, dass es im neugestalteten Limesmuseum mehr Raum für die Sonderausstellungen gibt und die Museumspädagogik nun in einem gesonderten Bereich verortet ist.

Auf ein Problem des alten Museums macht Steidle auch aufmerksam: Hier herrschten im Sommer durch die vielen Fenster teilweise bis zu 40 Grad. Dieses Problem soll unter anderem mit einer Sonderverglasung gelöst werden, die Hitze bereits außen an den Schrägverglasungen abfängt, noch bevor sie ins Innere dringen kann.