StartseiteRegionalRegion OstalbAalenHepatitis-Fälle: Verdächtiger Arzt auch auf der Ostalb beschäftigt

Leberentzündung

Hepatitis-Fälle: Verdächtiger Arzt auch auf der Ostalb beschäftigt

Aalen / Lesedauer: 2 min

Seit 1. Oktober war der Arzt bei den Ostalb Kliniken beschäftigt. Doch jetzt folgte die Entlassung. Sind auch in Aalen Patienten angesteckt worden?
Veröffentlicht:22.10.2018, 16:26

Von:
Artikel teilen:

Der Narkosearzt, der Patienten der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth mit der Leberentzündung Hepatitis C angesteckt haben soll, war vom 1. bis zum 16. Oktober bei den Kliniken Ostalb beschäftigt. Das bestätigt das Landratsamt Ostalbkreis auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“. Er wurde mittlerweile entlassen.

Grund für die Entlassung sei die „fehlende Vertrauensbasis“ nach dem Bekanntwerden der Vorfälle, sagt Susanne Dietterle , Pressesprecherin des Landratsamts Ostalbkreis. Dass der Anästhesist auch in den Kliniken Ostalb Patienten angesteckt haben könnte, „können wir nach unserem Kenntnisstand ausschließen“, so Dietterle weiter, „er ist nicht mehr infektiös, das wurde durch den Betriebsarzt abgeklärt. Sonst hätte wir die Patienten informiert.“

Inzwischen stieg die Zahl der Hepatitis-C-Fälle in Donauwörth auf zwölf an , berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). „Wir rechnen mit weiteren Fällen“, sagt Donauwörths Gesundheitsamtsleiter Rainer Mainka. Der Narkosearzt, der selbst an Hepatitis C litt, soll Patienten bei Operationen mit der Leberentzündung angesteckt haben. Gegen den Arzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Rund 700 weitere Patienten des Anästhesisten erhalten dieser Tage ein Informationsschreiben: Alle Kranken, die zwischen November 2016 und April 2018 von dem Arzt eine Narkose erhalten haben, sollen sich bei ihrem Hausarzt auf Hepatitis C testen lassen.

Zudem werden Tausende zusätzliche Operationsprotokolle ausgewertet, um herauszufinden, wann der beschuldigte Arzt kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen ist. In mindestens einem solchen Fall soll der Mediziner ebenfalls die Krankheit übertragen haben.

Nach Angaben des Landratsamtes Donau-Ries war der Anästhesist medikamentenabhängig, berichtet die dpa weiter. Da normalerweise nur über Blutkontakt Hepatitis C übertragen werden kann, ist bislang völlig rätselhaft, wie der Narkosearzt seine Patienten infiziert haben könnte.

Es wird darüber spekuliert, dass er Spritzen, mit denen er sich selbst Arzneien injiziert hat, dann bei den OPs für die Kranken verwendet haben könnte. Die Einstellungsuntersuchung für seinen Job bei den Kliniken Ostalb durch einen Betriebsarzt sei unauffällig gewesen, sagt Susanne Dietterle.