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Freizügig, komisch und heldenhaft – Theater-AG zeigt ihr Können

Aalen / Lesedauer: 3 min

Schüler des Kopernikus Gymnasiums führen „Das besondere Leben der Hilletje Jans“ auf
Veröffentlicht:16.06.2018, 11:38

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Die Theater-AG des Kopernikus Gymnasiums in Wasseralfingen hat am Freitagabend erfolgreich Premiere gefeiert. Unter der Regie von Felix Reil begeisterten die 17 Schauspieler und vier Musikerinnen mit dem Stück „Das besondere Leben der Hilletje Jans“ das Publikum.

Hilletje Jans (Muna Kirkici) hat es nicht leicht: Als Sechsjährige verliert sie ihre Eltern und so beginnt das Theaterstück etwas traurig mit einer Beerdigung. Auch danach wird es für das Mädchen nicht besser. Ihr Onkel schickt sie fort, weil er nicht genug zu Essen hat. Mit einer Puppe begibt sich Hilletje von Utrecht nach Amsterdam. Zwei Erzähler (Jana Beuther und Paul Schühle) berichten und singen von der nicht ungefährlichen Reise. Doch Hilletje meistert sie, um dann im Puff ihrer Tante zu landen.

Tante Therese ( Yasmin Rathgeb ) und ihre Tochter Roosje (Lilly Wettemann) laufen knapp bekleidet in Strapsen herum, hängen viel an der Flasche, räumen die Exkremente der Gäste weg und biedern sich den Männern an. Als die Tochter aus Versehen einen Gast tötet, kommt Hilletje gerade recht, denn so haben sie einen Sündenbock. Obwohl Hilletje ihre Unschuld beteuert, wird sie zu sieben Jahren Spinnhaus verurteilt.

Ein zittriger zunächst recht freundlich wirkender Priester (Felix Gschwind) aus Utrecht will Hilletje die Beichte abnehmen. Als sie weiterhin ihre Unschuld beteuert, flippt der Hochwürden aus: Mal ruhig, mal schreiend spricht er vom Teufel und der Hölle und scheint dabei immer verrückter zu werden. Eine großartige Darbietung, die beim Publikum sehr gut ankommt.

Im goldenen Ochsen geht es weiterhin freizügig und vulgär zu, aber auch die Schauspieler sorgen unter anderem damit für jede Menge Lacher. Vor allem Cem Akili alias „Gerbrand von Ramsdonk“ sorgt für Erheiterung, als er mit weißer Perücke, einem pompösen blau, weiß glitzernden Kleid mit Reifrock singend über die Bühne wackelt und bei einem anschließenden Striptease die falschen Brüste und Popo fallen lässt.

Kurz darauf taucht Hilletje wieder auf, die ihre Strafe verbüßt hat. Erst will sie sich an ihrer Tante und Cousine rächen, entscheidet sich jedoch zur Flucht. Die Schauspielerin zeigt authentisch eine Verwandlung von einem kleinen unsicheren Mädchen nicht etwa zu einer Frau, sondern zu einem furchtlosen Mann. Denn Hilletje heuert als Mann verkleidet auf dem Schiff „gute Hoffnung“ an. Während dieser Zeit heimst sie viel Anerkennung ein, weil sie sich als Piraten vertreibender Kapitän Jan Hille einen Namen macht. Allerdings bringt das auch neue Probleme mit sich.

An dieser Stelle sei jedoch nicht zu viel verraten: Denn das Stück kann noch am heutigen Samstag, am Sonntag, 17. Juni, und am Montag, 18. Juni, jeweils um 19.30 Uhr im Foyer des Kopernikus Gymnasiums angeschaut werden.