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Förderprogramm: Siedler fordert forschen Vorstoß

Aalen / Lesedauer: 2 min

Grünen-Kreisrat sieht Konstruktionsfehler, Jobcenter will Flinte nicht ins Korn werfen
Veröffentlicht:04.12.2015, 12:12

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Dr. Rolf Siedler von den Grünen sieht zwar Ertrag und Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis, doch Thomas Koch, der Geschäftsführer des Jobcenters, will nach eigenem Eingeständnis die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Die Rede ist von der Umsetzung des Bundesprogramms ESF ( Europäischer Sozialfonds für Deutschland), mit dem Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot gebracht werden sollen und über das der Kreistagsausschuss für Arbeit und Grundsicherung in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung informiert wurde. Angesichts der vergleichsweise kleinen Zahlen verspricht sich Siedler von anderen Programmen mehr. Da die Konstruktion den Erfolg verhindere, bat er um einen „forschen Vorstoß“.

Die Zahlen präsentierte Christine Wible , die Bereichsleiterin Markt und Integration im Jobcenter. Demnach haben seit Mai die Betriebsakquisiteurin und der Firmenkundenservice mit 225 Betrieben Kontakt aufgenommen. Die Integrationsfachkräfte haben 120 potenzielle Teilnehmer benannt, von denen 57 freiwillig mitmachen wollten. 92 Arbeitgeber erklärten ihre grundsätzliche Bereitschaft, im Rahmen des Programms Bewerber einzustellen. Bei ihnen handelt es sich um Handwerks- und Industriebetriebe, Pflegeeinrichtungen, Dienstleistungsbetriebe sowie Träger und Vereine. Die potenziellen Arbeitnehmer werden gecoacht und qualifiziert, für Arbeitgeber gibt’s Lohnkostenzuschüsse.

Christine Wible teilte weiter mit, dass von den neun akquirierten Stellen vier über das ESF-Programm besetzt wurden, wobei einem Teilnehmer bereits wieder gekündigt wurde. In fünf Fällen zogen die Arbeitgeber eine attraktivere Förderung vor oder stellten Bewerber ohne Zuschüsse ein. Derzeit liefen noch konkrete Verhandlungen mit neun Arbeitgebern.

Die Vertreterin des Jobcenters räumte ein, dass umfangreiche Formalitäten, die die Zurückhaltung der Betriebe nachvollziehbar machten, die Integration ebenso erschwerten wie die Erwartung einer höheren Förderung, mangelnde Motivation, Zuverlässigkeit und Mobilität sowie die zweijährige Laufzeit des Vertrags. Enge Zugangsvoraussetzungen schränkten das Teilnehmerpotenzial zusätzlich ein. Ziel sei trotzdem, noch in diesem Jahr die bis vier und im kommenden Jahr zehn bis zwölf weitere Bewerber in geförderte Arbeit zu vermitteln.