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Sommererholung

Erholt und fröhlich: Kinder aus Mogilew sind wieder daheim

Aalen / Lesedauer: 3 min

Erholt und fröhlich: Kinder aus Mogilew sind wieder daheim
Veröffentlicht:18.08.2010, 20:30

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21 glückliche und fröhliche Kinder haben Aalen nach drei Wochen Sommererholung wieder verlassen. Inzwischen sind sie in ihrer weißrussischen Heimatstadt Mogilew angelangt. Gerda Deißler von der Aalener Aktion Tschernobyl-Kinder zieht Bilanz.

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist beinahe in Vergessenheit geraten. Dabei jährt sie sich 2011 zum 25. Mal. Gerda Deißler und andere Mitglieder der Aalener Initiative wollen deshalb im kommenden Jahr nach Weißrussland reisen. Und sie verspricht in Sachen Kindererholung klipp und klar: „Wir werden am Ball bleiben.“

Bestätigt darf sich die Aktion Tschernobyl-Kinder von der diesjährigen, dreiwöchigen Kindererholung fühlen. Einerseits, weil 21 glückliche und fröhliche Kinder wieder zu Hause angelangt sind, wie Gerda Deißler sagt. Andererseits, weil die Hilfsbereitschaft der Aalener ungebrochen ist. Allerdings würde sich Gerda Deißler wünschen, dass noch mehr Spender und Sponsoren die Kinder einmal bei ihren Aktivitäten in Aalen besuchen. „Dann würden sie noch besser verstehen, warum wir das machen.“

Gerda Deißler zufolge kostet die Kinderfreizeit jährlich 20 000 bis 23 000 Euro. Die Summe wird durch Geldspenden aufgebracht. Hinzu kommen Sachspenden, die ebenfalls in die Tausende gehen. „Manches Mal ist es aber gar nicht die Sache, sondern die Geste“, betont Gerda Deißler und erzählt von den drei strickenden Damen aus Abtsgmünd und Essingen. Ein ganzer Berg von Westen, Pullovern, Socken und so weiter sei im Laufe eines Jahres zusammengekommen. Eine Dame habe sich eine Sehnenscheidenentzündung eingehandelt – und trotzdem weitergestrickt. Total begeistert seien die 21 Jungen und Mädchen vom Fußballspiel in der Scholz-Arena gewesen, zu dem der VfR eingeladen hatte. Gerda Deißler ist sicher: „Den Eindruck, den die Kinder in Aalen gewonnen haben, werden sie ihr ganzes Leben in sich tragen.“

Liste der Unterstützer ist lang

Wie gehabt ist die Liste der Unterstützer lang. Die Rotarier haben ein Benefizkonzert veranstaltet, die Kreissparkasse und die BW-Bank Malsachen und Rucksäcke gespendet, die Sternsinger von Salvator und Sankt Maria Geld gesammelt. Bewirtet wurden die Kinder von Siegrid und Sigrun Grässer im Naturfreundehaus, betreut von zehn Gastfamilien. Die Aalener Löwenbrauerei hat alle Getränke gestiftet. Mittags aufgekocht haben der Eichenhof, der Rote Ochsen, der Vogthof und die Pizzeria Da Vito, und natürlich durften alle Kinder einmal zu McDonald‘s.

Die Gärtnerei Tschürtz und das Früchtehaus Hieber haben Obst und Gemüse geliefert, die Heimatsmühle gab Müsli aus, die Metzgerei Wiedemann Wurstwaren für die Heimfahrt, die Bäckerei Walter Backwaren nach Wahl. Bei der Bäckerei Eymann durften die Kinder Brezeln backen. Sie hatten freien Eintritt in die Bäder, den Tiefen Stollen und das Limesmuseum sowie freie Fahrt mit der OVA, dem Reiseunternehmen Beck und Schubert und mit der Härtsfeld-Schättere. DRK, Johanniter und Malteser übernahmen weitere Fahrdienste, das DLRG Wasseralfingen war mit den Kindern am Bucher Stausee schwimmen. Der Miniaturgolfclub Unterkochen lud sie zum Minigolfen ein und der Lions Club in die Wilhelma.

Die Firma Groß wusch drei Wochen lang die Wäsche der Kinder, das Ellwanger Schuhhaus Neubert spendierte Schuhe, das Bettenhaus GD Krauss Handtücher. Spielwaren Wanner schenkte Spielsachen, die Firma Nubert lieh Videospiele aus. Zahnpasta und -bürsten gaben die Igel-Apotheke und Zahnarzt Hofmann aus, Leder Böhringer spendete Trolleys, die Barmer GEK T-Shirts, Amadeus zauberte für die Kinder, die Junge Union spendierte Eis.