StartseiteRegionalRegion OstalbAalenEin Kilo Zucker kostet so viel wie ein Monatslohn - 84-Jähriger Uganda-Missionar wartet auf Hilfe

Monatslohn

Ein Kilo Zucker kostet so viel wie ein Monatslohn - 84-Jähriger Uganda-Missionar wartet auf Hilfe

Aalen / Lesedauer: 3 min

Helene Dingler und ihr Uganda-Team sammeln Spenden für Ostafrika
Veröffentlicht:22.01.2020, 14:56

Artikel teilen:

Fast sein ganzes Leben widmet der 84-jährige Comboni-Missionar Pater Josef Gerner der Uganda-Mission. Die etwas jüngere Helene Dingler und ihr Team unterstützen ihn, seit sie ihn vor 24 Jahren kennengelernt hat, als er in Deutschland nach schwerer Krankheit in Reha-Urlaub war.

In ihrem neuen Jahresbrief 2019/2020 berichtet Helene Dingler von der aktuellen Lage in Uganda . Das ostafrikanische Land wird seit 30 Jahren vom selben Präsidenten regiert. Obwohl bald Wahlen sind, denkt er nicht ans Abdanken. Nach jeder Wahl ist die Staatskasse leer und die Preise steigen enorm. Die Bevölkerung leidet darunter.

„Ein Kilo Zucker kostet mehr als bei uns und ein Arbeiter verdient im Monat nur etwa 80 Euro, sofern er einen Job hat“, schreibt Helene Dingler, die schon mehrfach auf eigene Kosten in dem Land war. Viele Familien leben in Armut. Oft sei kein Schulgeld da, dazu kämen Ernteausfälle durch den Klimawandel und anhaltend starke Regenfälle. Dazu seien im Land immer noch anderthalb Millionen Flüchtlinge. Auch für die Missionare ist das eine große Herausforderung.

Pater Gerner ist täglich im Einsatz

Für viele Waisen und Kinder aus sozial schwachen Familien, besonders Mädchen, die wenig Chancen auf einen Schulbesuch haben, hat Pater Gerner Schulgebühren aus Spendengeldern bereitgestellt. Die durch einen orkanartigen Sturm total beschädigten Dächer der Schulgebäude in Gerners Missionsstation Opit wurden repariert und neu gedeckt. Schwache, Behinderte, Alte und Kranke suchen Hilfe auf der Station, auf der Pater Gerner trotz seiner 84 Jahre noch täglich im Einsatz ist. „Er ist dankbar für die gute finanzielle Unterstützung und hofft auch weiterhin auf Hilfe für seine vielfältigen Aufgaben“, heißt es in dem Brief.

Mit Spendengeldern konnte das Uganda-Team auch Bauprojekte in der Handwerkerschule von Comboni-Bruder Konrad Tremmel unterstützen. Dort wurden Klassenzimmer und ein Labor eingerichtet. Durch diese Ausbildung haben junge Waisen und sozial Schwache später eine gute Zukunft in Ostafrika. Mit 150 Angestellten für 250 Azubis ist Bruder Konrads Schulzentrum einer der größten Arbeitgeber in der nördlichen Region Ugandas.

In der Mädchenschule Kalongo bei Schwester Josephine Akera wurden die maroden Klassenzimmer renoviert. Pakete mit dem Nötigsten versorgten rund 260 Waisen und Kinder aus armen Familien. Im Gesundheitszentrum Karungu konnte Schwester Hellen Akumu durch die Hilfe von der schwäbischen Ostalb die Gehälter der Angestellten und des Trainers bezahlen, der in den umliegenden Schulen zeigt, wie man erfolgreich Fußball spielt.

Wie schafft es Helene Dingler mit ihrem Team, das Spendenkonto immer wieder so zu füllen, dass sie auf die Hilferufe entsprechend reagieren kann? Da müsse man ständig neue Ideen entwickeln und die richtigen Mitarbeiter anwerben. Manches bringen die Märkte und Basare, auf denen das Uganda-Verkaufsteam Selbstgebasteltes, Genähtes, Gestricktes und Getöpfertes in klingende Münze umsetzen. Dazu kommen die Vorträge, Frauenfrühstücke und Schülerläufe, die über Sponsoren finanzielle Hilfe herbeischaffen.