StartseiteRegionalRegion OstalbAalenDer VfR legt für den Jahresauftakt nach

Jahresauftakt

Der VfR legt für den Jahresauftakt nach

Aalen / Lesedauer: 4 min

Fußball-Drittligist aus Aalen holt vor Start gegen Haching Offensivmann Stephan Andrist – und einen Torwart
Veröffentlicht:27.01.2019, 19:58

Von:
Artikel teilen:

Wenn man sich die Einschätzungen vor diesem Spiel anhört, dann ist es als Fußball-Fan fast schon ein Muss ins Stadion zu gehen. Als Anhänger des offensiven Fußballs könnte die Partie zwischen dem VfR Aalen und der Spvgg Unterhaching ein Hingucker werden. Der Jahresauftakt in der 3. Liga für den VfR ist der Beginn des Abstiegskampfes – und den wollen die Aalener offensiv angehen.

„Ich erwarte ein Spiel, in dem beide Mannschaften offensiv versuchen ihre Chancen heraus zuspielen“, erklärte VfR-Trainer Argirios Giannikis vor dem Duell mit den Bayern, das um 19 Uhr in der Ostalb Arena angepfiffen wird. Die Chancen bisher ziemlich gut genutzt haben die Hachinger, sie bilden die beste Offensive der Liga (42 Tore), haben sich im guten ersten Halbjahr auf den fünften Tabellenplatz geschossen. Doch die Gäste wissen, dass auch der VfR Offensive kann. „Ich glaube, dass uns Aalen sehr hoch anlaufen wird“, prognostizierte Hachings Coach Claus Schromm. Wenn Aalen anläuft, müssen auch mehr Tore fallen – da passte das Verhältnis in den ersten 20 Spielen dieser Saison nicht, auch deshalb gehen die VfRler als Vorletzter in die viel zitierten 18 Endspiele.

Einer, der für Tore sorgen soll, ist Stephan Andrist (31). Der Stürmer wurde an diesem Samstag als offensiver Neuzugang verpflichtet, er kommt vom Liga-Rivalen Wehen Wiesbaden. „Ich bin sehr glücklich, dass der Wechsel nach Aalen geklappt hat und bin hochmotiviert, da ich unbedingt Spielpraxis sammeln und dem Verein im Kampf um den Klassenerhalt helfen möchte“, sagte Andrist.

Der schweizer Offensivmann lief für den FC Basel sogar schon in der Champions League auf, blickt aber zudem auf 120 Einsätze in der rauen 3. Liga zurück. Seine beste Zeit hatte er darin bei Hansa Rostock, dort spielte er bis zum Sommer. „Stephan Andrist ist für jeden Drittligisten eine Verstärkung“, unterstrich Giannikis am Sonntag gegenüber den „Aalener Nachrichten“. Der Neuzugang stehe „voll im Saft“ und sei ein „potenzieller Startelfkandidat“.

Der VfR griff in die Tasche, nach dem Abgang von Marcel Bär zu Eintracht Braunschweig waren finanzielle Mittel frei. Andrists Marktwert, laut „transfermarkt.de“: 325 000 Euro. Die Ablösesumme: unbekannt, aber wohl unter dieser Summe, das Gehaltsgefüge sprenge er auch nicht, machte Giannikis klar. Der Andrist-Vertrag läuft bis 30. Juni 2020. Es ist der vorerst letzte Neuzugang, den Giannikis integrieren muss. Sechs Neuzugänge – alles Kandidaten für den 18er-Spieltagskader. Die dreiwöchige Vorbereitung für die Mission Klassenverbleib nutzte der Coach um zunächst Mohamed Amelhaf, Clemens Schoppenhauer , Johannes Bühler und Petar Sliskovic einzubauen.

Der Transfer-Doppelschlag

Für Andrist blieb wenig Zeit – und auch für Timo Königsmann (21). Er war der erste von zwei Spielern, den der VfR in seinem samstäglichen Transfer-Doppelschlag verpflichtete. Der Torwart hatte schon zwei Tage während des einwöchigen Trainingslagers in Belek mittrainiert, nach den Verletzungen von Raif Husic und Matthias Layer war eine Verpflichtung eines weiteren Schlussmann nötig geworden. „Wir sind nach seiner Abreise weiterhin mit Timo in Kontakt geblieben und freuen uns, dass wir ihn hier in Aalen begrüßen dürfen. Timo hat eine gute Ausbildung genossen und passt in unsere Torhüter-Philosophie, zudem ist er sofort einsatzbereit“, erklärte Torwarttrainer Erol Sabanov zum Neuen, der zuletzt bei Greuther Fürth unter Vertrag stand und in Aalen ein Arbeitspapier bis Saisonende erhielt. Die Aalener hatten zudem jüngst A-Jugend-Keeper Nico Purtscher mittrainieren lassen und für ihn auch eine Spielerlaubnis für die 3. Liga beantragt.

Im Kasten wird aber die unangefochtene Nummer eins Daniel Bernhardt stehen. Der Kapitän wird die (neu zusammengestellte) Abwehrkette mitorganisieren. Auch auf die Defensive kommt es freilich an – vor allem gegen Haching –, sie hatte in 2018 noch nicht die wünschenswerte Leistung gezeigt. „Wir müssen die Balance hinbekommen, dass wir defensivtaktisch gut arbeiten aber den Mut nach vorne nicht vergessen“, befand Giannikis in seiner Vorschau auf das Spiel. Und einer, der eher fürs Toreverhindern zuständig ist, blickte auf die Offensive. „Wir müssen unsere Chancen eiskalt nutzen“, merkte Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer an. Nach der nicht einfachen Vorbereitung mit unterschiedlichen Untergründen fand am Sonntag eine Einheit im Stadion statt. Dort soll es an diesem Montag krachen. „Ich bin guter Dinge, dass wir gegen Haching ein gutes Spiel abliefern werden. Wir freuen uns alle, das es los geht“, sagte Giannikis.