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Ausbildungsjahr

Corona hinterlässt im Ausbildungsjahr nur leichte Spuren

Aalen / Lesedauer: 3 min

Im vergangenen Ausbildungsjahr kamen auf 4463 gemeldete Ausbildungsstellen nur 2522 Bewerber
Veröffentlicht:02.11.2020, 07:00

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, Elmar Zillert, ist froh, dass der Ausbildungsmarkt in Ostwürttemberg von den Auswirkungen der Pandemie nicht so stark betroffen ist wie zunächst vermutet. „Der Start des Beratungsjahres im September 2019 und die Entwicklungen bis zum Beginn des Lockdown konnten vieles kompensieren.

Ich bin überzeugt, dass wir die wahren Auswirkungen der letzten Monate und die noch kommenden Einschränkungen erst im kommenden Jahr spüren werden. Denn zu Beginn von Covid19 waren viele Ausbildungsverträge schon geschlossen und wir konnten einen Großteil der Jugendlichen beraten und in Ausbildung vermitteln“, so Zillert.

Einhergehend mit dem Lockdown habe die Arbeitsagentur leichte Rückgänge bei den Ausbildungsstellen verzeichnet und auch die Kommunikation mit den Bewerbern habe sich in den ersten Monaten der Corona-Pandemie äußerst schwierig gestaltet, sodass sie auf ein Minimum reduziert wurde. Wir haben das Angebot so hoch wie möglich gehalten, alternative Zugangswege, telefonisch und online, angeboten, aber letztlich hat das nur ein Teil der Jugendlichen in Anspruch genommen.

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Für die Auszubildenden, die im September 2021 beginnen wollen, gelte es, alle Kräfte zu mobilisieren und alternative Angebote zu schaffen, wie zum Beispiel die Ausbildungsmesse in Ellwangen in digitaler Form oder Youtube-Videos und Podcasts mit Informationen für die Berufsorientierung.

„Insgesamt hoffen wir, dass wir, in Kooperation mit all unseren Netzwerkpartnern, ein ausreichendes Angebot an Berufsorientierungs- und individuellen Beratungsangeboten auf die Beine stellen können, um keinen Corona-Jahrgang zu bekommen“, so Zillert.

Im Zeitraum 1. Oktober 2019 bis 30. September 2020 wurden im Agenturbezirk Ostwürttemberg 2522 Bewerber um Ausbildungsstellen registriert, etwa zwölf Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, und 4463 Ausbildungsstellen gemeldet, etwa 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt gab es in Ostwürttemberg damit 77 Prozent mehr Ausbildungsstellen als Bewerber.

Im Ostalbkreis waren 3302 Ausbildungsstellen gemeldet, hiervon sind 274 noch unbesetzt. Demgegenüber stehen 1844 gemeldete Bewerber, von denen nur noch neun unversorgt sind. Im Landkreis Heidenheim waren 1161 Ausbildungsstellen gemeldet, hiervon sind 108 noch nicht besetzt. Gemeldete Bewerber waren es 678, von denen sechs noch unversorgt sind.

 Eine Übersicht über Ausbildungsstellen und Wunschberufe.

Von den 2522 gemeldeten Bewerbern begannen 1503 eine Berufsausbildung, 493 entschieden sich für Schule, Studium oder Praktikum, 32 mündeten in Fördermaßnahmen und 53 meldeten sich für gemeinnützige oder soziale Dienste.

Die Arbeitgeber in der Region zeigten laut Zillert im abgeschlossenen Ausbildungsjahr weiterhin eine hohe Bereitschaft, jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Das zeige, dass bei den regionalen Unternehmen die Themen Fachkräftemangel und Demografie auch trotz Corona weiterhin präsent seien.

Eine Zunahme bei den Berufsausbildungsstellen ist vor allem in den Bereichen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik zu verzeichnen. Eine deutliche Abnahme an gemeldeten Ausbildungsstellen zeigt sich hingegen im Bereich Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung.

Nähere Informationen zu den Ausbildungsangeboten der Agentur für Arbeit gibt es im Internet unter www.arbeitsagentur.de .