Dampfplauderer
Charmanter Dampfplauderer mit viel Jazz im Blut
Aalen / Lesedauer: 2 min
Die SWR Big Band und Götz Alsmann haben am Freitagabend die Besucher in der proppenvollen Stadthalle auf einen nostalgischen Trip in die musikalische Welt der 50er Jahre mitgenommen. Als Special Guests in der von SWR 4 präsentierten Show waren die „Zucchini Sistaz“ mit von der Partie, ein quicklebendiges musikalisches Damentrio, das seit 2009 frech und erfolgreich auf der Nostalgiewelle surft.
Götz Alsmann ist dieser Typ mit der überdimensionalen Haartolle, seinem Markenzeichen, den man aus dem Fernsehen als schlagfertigen, zuweilen allerdings auch etwas seichten Entertainer kennt. Seit elf Jahren schon gehen Alsmann und die SWR Big Band immer im Januar auf Tour, jetzt waren sie zum ersten Mal gemeinsam in Aalen, wo die Big Band ja keine Unbekannte ist. Alsmann live schon. Zumindest bis Freitag.
Er entpuppte sich bei seinem Auftritt nicht nur als charmanter Dampfplauderer, sondern auch als jazziger Sänger mit jenem besonderen Feeling in der Stimme, das selbst so aus der Zeit gefallenen Schlagern wie etwa „Der neue Frühjahrshut“ aus dem Jahr 1949, „Wenn ich in Stimmung bin“ oder „Du bist so lieb zu mir“ von Margot Hielscher das gewisse Etwas verlieh.
Spektakuläre musikalische Leckerbissen
Die SWR Big Band wurde an diesem Abend von Klaus Wagenleiter vom Klavier aus dirigiert und hatte, dem Motto des Abends entsprechend, überwiegend Swing Titel im Gepäck. Daneben präsentierte die Band auf ihrem bekannten, hoch professionellen Niveau aber auch ein paar spektakuläre musikalische Leckerbissen wie etwa den „Hummelflug“ mit Marc Godfroid virtuos an der Posaune oder den „Bugle call rag“ im brandheißen Big-Band-Sound mit diversen Soli von Saxofon, Trompete und Posaune.
Ausgesprochen spannend war gegen Ende auch das Solo von Kontrabassist Decebal Badila. Für einen grünen Farbtupfer unter den dunklen Anzügen auf der Bühne sorgten im wahrsten Sinn des Wortes die drei „Zucchini Sistaz“ Sinje Schnittker, Jule Balandat und Tina Werzinger. Alle drei kommen, wie Götz Alsmann auch, aus dem westfälischen Münster.
Die koketten Mädels mischten das musikalische Geschehen auf der Bühne sowohl durch diverse Songs aus der Swing Ära, als auch durch ihre „Bonsai Big Band“ mit Bass, Posaune / Trompete und Gitarre munter auf. Die Zuhörer begleiteten die nostalgische Reise in die musikalische Vergangenheit immer wieder mit viel Beifall und als Klaus Wagenleiter am Schluss auf dem Klavier ganz alleine noch „Guten Abend, gute Nacht“ anstimmte sang der ganze Saal sogar noch leise mit.