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Burgstallstraße

Burgstallstraße fast ein Jahr lang voll gesperrt

Aalen / Lesedauer: 4 min

Ab Juni soll die knapp 100 Jahre alte Kocherbrücke ersetzt werden – Umleitungsplanung im Frühjahr
Veröffentlicht:24.01.2019, 20:04

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Ab Juni dieses Jahres müssen sich die Autofahrer in Aalen einmal mehr auf Staus und Engpässe in den Stoßzeiten, ganz sicher aber auf Umleitungen einstellen, und das ein knappes Jahr lang: Die Kocherbrücke in der Burgstallstraße muss erneuert werden und das unter Vollsperrung bis voraussichtlich Mai 2020. Am Donnerstag hat der Gemeinderat dafür den notwendigen Baubeschluss gefasst.

Die Kocherbrücke in der Burgstallstraße – dort, wo der Fluss, aus Richtung Erlau kommend, die Fahrbahn in Richtung Union-Areal und Kaufland unterquert – stammt aus den Jahren 1920/1921 und hat mit ihrem nunmehr schlechten baulichen Zustand längst ihre Lebensdauer erreicht. Außerdem ist ihr Durchflussquerschnitt nach den heutigen Anforderungen des Hochwasserschutzes zu klein. Die Stadt will deshalb in dem Straßenabschnitt zwischen Proviantamt und Burgstallkreisel anstelle der alten eine neue Brücke über den Kocher bauen.

Durchfluss wird vergrößert

Die neue Brücke mit einer Spannweite von rund 8,60 Metern besteht aus einer auf Bohrpfählen aufgelagerten Stahlbetonplatte mit einer Bauhöhe von rund 70 Zentimetern. Die Bohrpfähle werden auf der Nordostseite vor dem Widerlager und auf der Südwestseite hinter dem Widerlager gebohrt. Damit rückt die Brücke weiter von den bestehenden Gebäuden der Firma Seydelmann ab und der Durchflussquerschnitt wird vergrößert.

Die neue Brücke weist einen um rund einen Meter breiteren Durchflussquerschnitt auf als die jetzige Brücke, was sich laut Stadt auch positiv auf die ökologische Ausbildung des Kochers auswirke. Zudem wurde die Gründung der Brücke so ausgelegt, dass die Kochersohle so tief gelegt werden kann, dass der Durchflussquerschnitt für ein sogenanntes hundertjähriges Hochwasser ausreichen würde.

Mit der Erneuerung der Brücke sind auch sehr umfangreiche Leitungsverlegungen der Stadtwerke, von Telekom und Unitymedia verbunden. Zudem wird ein alter, nicht mehr benötigter Kanal verfüllt. Wegen der Kanal- und Leitungsbauarbeiten muss die Straße in großen Bereichen geöffnet werden. Die vorgesehene Querungshilfe für den Radweg entlang des Kochers kann deshalb erst nach dem Leitungsbau erstellt werden. In dem Bereich der massiven Eingriffe in den Straßenbau durch die Leitungserneuerung soll die Burgstallstraße gleich mit ausgebaut werden, soweit dies möglich ist.

Zum Bau der Brücke muss die Burgstallstraße voll gesperrt werden. Die Umleitung soll großräumig ausgeschildert werden. Eine genaue Abstimmung findet dazu im Frühjahr mit allen betroffenen Behörden und Verkehrsunternehmen statt.

Das Land zahlt kräftig mit

Die Planung der Brücke übernimmt das Ingenieurbüro für Bauwesen Prof. Dr.-Ing. H. Bechert und Partner, Stuttgart, die Verkehrsplanung das Tiefbauamt der Stadt. Die Baukosten für die Brücke sind mit 734 000 Euro veranschlagt. Einschließlich aller anderen Kosten wie Straßenbau und Planung beläuft sich die Gesamtsumme auf insgesamt 904 000 Euro. Aus dem Förderprogramm des Landes für die Sanierung von Brückenbauwerken kann die Stadt mit einem Zuschuss in Höhe von 361 000 Euro rechnen, so dass sie unterm Strich 542 000 Euro selbst finanzieren muss.

Die geplante Neuverlegung der Leitungen für Gas, Wasser und Strom, die Erneuerung der Leitungen im Straßenbereich und das Verlegen der neuen Leitungen an der Brücke müssen die Stadtwerke bezahlen, die dafür in ihrem Wirtschaftsplan Mittel in Höhe von rund 330 000 Euro vorgesehen haben. Telekom und Unitymedia müssen ihre Leitungsarbeiten selbst bezahlen.

Baubeschluss gefasst

Am Donnerstagabend fasste der Gemeinderat nun einstimmig den Baubeschluss. Wie Oberbürgermeister Thilo Rentschler erklärte, werde man im Juni, möglicherweise schon im Mai, darüber informieren, wie die Umleitung während der genau Bauzeit aussehen wird.

Der Neubau und die damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigen seien „schon eine Herausforderung“. Zumal es sich um eine „neuralgische“ Brücke handle, weil sie in einem vielbefahrenen Verkehrsbereich liege.

Im Technischen Ausschuss am 16. Januar war der Abbruch der alten Brücke und der Neubau näher vorgestellt worden. Dabei hatten Ulrich Starz (CDU) und Ursula Heidi Matzik (SPD) darauf gedrängt, bei der Umleitung besonders den Verkehr aus und in Richtung Unterkochen zu berücksichtigen.