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Waldcampus

Bauer: Der Waldcampus ist dringend, ein Bildungscampus ist klug

Aalen / Lesedauer: 3 min

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) beleuchtet bei Wahlveranstaltung die Hochschullandschaft der Region aus ihrer Sicht
Veröffentlicht:22.02.2016, 21:20

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Der für die Hochschule Aalen geplante Waldcampus sei dringend und mache „ganz großen Sinn“. Das hat die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Montagabend im Aalener Café Samocca gesagt. Der Wunsch nach einem Hochschul-Standort auf dem angestrebten Bildungscampus in der ehemaligen Ellwanger Kaserne müsse allerdings genau geprüft werden.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen mit dem Landtagskandidaten Bennet Müller unterstrich Bauer, wie wichtig es gerade im Automobilland Baden-Württemberg sei, die Themen der Elektromobilität und der Digitalisierung bis hinein auch in kleinere Unternehmen zu tragen. „Ich bin begeistert, mit welcher Geschwindigkeit und Eloquenz sich die Hochschule Aalen bei der Digitalisierung nach vorne bewegt“, sagte Bauer. Der dabei gemeinsam mit der Schwäbisch Gmünder Hochschule für Gestaltung eingerichtete Kooperationsstudiengang sei einmalig in Deutschland. Die Ministerin lobte zugleich das Engagement der Stadt Aalen und der Unternehmen in der Region für die Aalener Hochschule. Wer erfolgreich im globalen Wettbewerb sein wolle, müsse kooperieren, auch vor Ort.

Aalens Hochschulrektor Gerhard Schneider gab das Lob zurück. Bauer, inzwischen von allen deutschen Rektoren drei Mal hintereinander als Wissenschaftsministerin des Jahres gekürt, habe sich schnell den Respekt der Rektoren im Land erarbeitet und für einen Aufwuchs an den Hochschulen wie schon lange nicht mehr gesorgt. Seine Frage, wie es denn im Falle einer Verlängerung ihrer Amtszeit nach der Landtagswahl weitergehen werde, beantwortete Bauer damit, nach dem großen Umschwenken in der Hochschulfinanzierung gebe es einen „gigantischen Nachholbedarf“ beim Hochschulbau und einen „Sanierungsstau, der sich gewaschen hat“. Der Aalener Waldcampus, der im Doppeletat 2018/2019 des Landes finanziert werden soll, sei dringend und sinnvoll, viele andere Hochschulstandorte im Land hätten allerdings ebenfalls gute Gründe für einen Ausbau – „und ich weiß nicht, woher das Geld kommen soll“.

Bereich Gesundheit ausbauen

Ellwangens Bürgermeister Volker Grab drängte auf eine klare Aussage zum geplanten Bildungscampus in der ehemaligen Reinhardt-Kaserne mit einem möglichen Außenstandort der Hochschule Aalen. „Wann folgt das Geld der Idee?“, fragte er. Die Idee und das Konzept eines solchen Bildungscampus seien klug, sagte Bauer. Und sie habe auch Sympathien zu sagen, bei all den Vorleistungen, welche Ellwangen mit der Landes-Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge erbringe, müsse auch das Land der Stadt größtmöglich entgegenkommen. Allerdings gab sie zu bedenken, dass ein Hochschulstandort „keine Dorfschule“ sein könne. Bei jedem Hochschulstandort gelte es die langfristige Tragfähigkeit zu prüfen, qualitativ wie quantitativ. Grundsätzlich – und damit beantwortete Bauer auch die Frage von Margit Stumpp, Kandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl 2013, nach einem Angebot an geisteswissenschaftlichen Studiengängen im Osten des Landes – sollte der Hochschulbereich in Baden-Württemberg nicht zusätzlich ausgeweitet werden. Die einzige Ausnahme sei der ganze Bereich der Gesundheitsstudiengänge, bei denen man noch zulegen müsse. Insofern sei eine diesbezügliche Überlegung für Ellwangen genau zu prüfen und abzuwägen. Dabei seien auch begonnene Überlegungen bezüglich einer Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd zu vertiefen.