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Auf kurzen Wegen durchs Quartier Süd

Aalen / Lesedauer: 3 min

Zweiter Stadtrundgang mit OB und Baubürgermeister stößt erneut auf großes Interesse
Veröffentlicht:17.09.2018, 20:10

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Das Interesse der Aalener an der Entwicklung ihrer Stadt ist offenbar groß: Am Montagabend sind erneut über 100 Interessenten zum zweiten Stadtrundgang mit OB Thilo Rentschler und Baubürgermeister Wolfgang Steidle gekommen. Diesmal ging’s durch das Quartier Aalen Süd – „ein großes Stück Aalen“, wie Rentschler gleich beim Start sagte.

„Man darf das nicht unterschätzen, das ist ein Riesenquartier“, erklärte der OB an diesem warmen Spätsommerabend den Besuchern auf dem Parkplatz des Ostertag-Areals, des neuen Safe Motodroms. Dessen Realisierung sich mehr als gelohnt habe. „An jeder Baustelle, an die wir einen Haken machen können, ist für die nächsten 30, 40 Jahre Ruh’“, versuchte Rentschler die Notwendigkeit von Stadtentwicklung deutlich zu machen. Auch im Quartier Süd, einem alten Aalener Industriegebiet, das über Jahrzehnte nicht die Beletage der Stadt gewesen sei. Die neue Marienkirche sei damals der erste Neubau hier gewesen, „jetzt holen wir uns das Quartier Stück für Stück zurück“. Dessen Ausmaß der OB an einem Beispiel verdeutlichte: Allein das Triumph-Gelände umfasse sechs Hektar.

Wegen des großen Andrangs musste die Besucherschar, wie schon beim Rundgang am Stadtoval und auf den Rötenberg, geteilt werden. Rentschler und Steidle gingen dieselbe Tour mit jeweils ihrer Gruppe gegenläufig an: Kaufland-Nebau und Kocher-Radweg, Union-Areal und Gartenmaier-Gelände, Burgstall- und Walkstraße und Ostertag-Gebäude.

Kocher aus Einzwängung holen

Der Kocher, der den ganzen Bereich durchfließt, böte die Chance, ein naturnahes Quartier zu schaffen mit hoher Aufenthaltsqualität, die Chance, den Fluss aus seiner Einzwängung zu holen, erklärte Rentschler. Mit Spannung sieht er der Entscheidung des Preisgerichts im städtebaulichen Planungswettbewerb für das Union-Gelände in einer Woche entgegen. Hier werde viel Platz auch für private Investoren sein, „der Landrat braucht das Gelände nicht alleine“, so der OB.

Zu einem Wohnbau-Schwerpunkt soll sich ein Stück weiter das alte Gartenmaier-Areal entwickeln – die „wunderbare Verwandlung einer alte Gewerbefläche“, wie Rentschler schon jetzt ins Schwärmen kam. An dieser Stelle machte er die Gruppe auch darauf aufmerksam, dass die Wege in diesem Quartier Aalen Süd alles keine Entfernungen seien. Mit der Quartiersentwicklung, so seine Prognose, werde auch bei den Aalenern ein ganz neues Gefühl für die eigentlich kurzen Entfernungen hier bis zum Proviantamt entstehen. Dieses werde künftig ein wichtiger Teil des gesamten Quartiers Süd sein.

An der Burgstallstraße galt kurz der Blick hinüber zum entstehenden Turm der I Live-Gruppe – ein neues Wahrzeichen für Aalen, so der OB – sowie auf ein schmuckes altes Häuschen aus der Zeit der Aalener Industriebahn. Beim Verkauf habe die Stadt die Auflage gemacht, das Haus in seinem Äußeren so zu erhalten, sagte Rentschler.

16 Millionen für die Walkstraße

An der Walkstraße kam man schließlich am Thema Bahnübergangsbeseitigung nicht vorbei. Das an diesem Mittwoch auch auf der Tagesordnung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats stehen wird. Bei über 16 Millionen Euro lägen nach neuester Schätzung inzwischen die Kosten für den Bau der Straßenunterführung, sagte Rentschler. Der Anteil, den die Stadt aufbringen müsse, werde bei rund sechs Millionen liegen. Erneut sprach er von einer „unglaublichen Chronologie“, die das Vorhaben nun schon über 30 Jahre durchziehe und an der die Bahn ihren erklecklichen Anteil habe. Jetzt gelte es Daumen zu drücken, damit das Eisenbahnbundesamt vollends Gas gebe. „Am Ende reden wir jetzt aber immer noch von schlappen vier bs fünf Jahren“, die es bis zur tatsächlichen Realisierung des Projekts noch dauern könnte.

Die Frage aus der Runde nach der Zukunft des Triumph-Geländes konnte der OB noch gar nicht beantworten. Er würde, so Rentschler, derzeit gar keine Wette ablegen, wie schnell hier was gehe. Das Areal jedenfalls, dessen Besitzer in der Schweiz lebten, sei hervorragend angebunden.