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Heizkosten

Andrea M. muss Trennung bitter bezahlen

Aalen / Lesedauer: 3 min

Die Caritas Ost-Württemberg unterstützt die alleinerziehende Mutter
Veröffentlicht:26.12.2014, 20:08

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„Es ist kalt hier. Sie sparen an den Heizkosten“, stellt Elisabeth Geiger fest. Die Sozialberaterin der Caritas Ost-Württemberg besucht heute Andrea M. (Name von der Redaktion geändert) zu Hause.

„Wenn es kälter wird, werde ich die Heizung noch anmachen“, erwidert die 39-Jährige, die alleine mit ihren zwei jugendlichen Kindern in einer kleinen Gemeinde im Ostalbkreis lebt. Aber Geiger bleibt hartnäckig: „Wir müssen jetzt dringend Wohngeld beantragen. Das geht nicht, dass Sie in Ihrer Wohnung frieren.“ Die Sozialberaterin begleitet und unterstützt die zweifache Mutter seit dem Frühjahr. Damals war jene sehr unglücklich. „Ich hatte keine Kraft mehr und wusste nicht, wie ich das alles machen soll“, erinnert sich Andrea M. Die Trennung vom Vater der Kinder, zu dem der Kontakt weiterhin besteht, hatte sie zu dieser Zeit bereits hinter sich. Doch danach hatte sie sich erneut auf eine Ehe eingelassen, die vor allem durch seine Eifersucht in die Brüche ging. Ihre Kinder, die beide eine Lernschwäche haben, forderten sie – und gleichzeitig verlor sie ihre Arbeitsstelle. „Ich wusste gar nicht mehr, wie ich das schaffen sollte. Zu dieser Zeit habe ich auch stark abgenommen“, sagt die Frau. Ohne die Hilfe der Caritas Ost-Württemberg hätte sie aus dieser Situation nicht herausgefunden.

„Frau Geiger hat mir Mut gemacht und mir gesagt, dass wir das gemeinsam hinkriegen“, berichtet die Mutter. Geiger bot ihr nicht nur ein offenes Ohr, sondern packte mit an. Sie schauten gemeinsam im Internet nach einer Wohnung, beantragten Gelder beim Jobcenter, und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Caritas hat ihr geholfen, ihre Unterlagen zu sortieren und für die Ämter zusammenzustellen. Mit Tränen in den Augen denkt die 39-Jährige an den vergangenen Sommer zurück.

In ihrer neuen Wohnung fühlen sie und ihre Kinder sich wohl. Seit August hat Andrea M. auch wieder eine Arbeitsstelle – allerdings befristet. „Ich habe große Angst. Ich brauche einfach das Geld“, sagt sie. Trotz Vollzeitstelle bemüht sich Geiger, für die 39-Jährige ergänzendes Arbeitslosengeld II zu bekommen. „Ich habe 1500 Euro mit zwei Kindern und brauche das Auto, um zur Arbeit zu kommen“, erklärt die Mutter, die ihren Kindern unbedingt regelmäßig Taschengeld zahlen möchte: „Ich spare schon, wo ich nur kann. Die Situation macht mich auf Dauer echt fertig.“ Die Möbel für die neue Wohnung hat sie größtenteils bei Sozialkaufhäusern besorgt.

Leiblicher Vater hilft

Eine große Unterstützung sei der leibliche Vater der Kinder. Wenn sie wollen, können sie zu ihm – die Teenager entscheiden selbst – und dann spare Andrea M. nicht nur Geld für das Essen, sondern habe auch ein paar Stunden für sich. Denn psychisch ist sie nach wie vor angeschlagen. Deswegen gehe sie auch alle paar Wochen zu Therapiesitzungen. „Ich habe es geschafft und darauf bin ich stolz“, resümiert Andrea M. Elisabeth Geiger wird ihr aber auch in Zukunft eine wichtige Stütze bleiben. „Ich wünsche mir, dass ich bald finanziell unabhängig bin, die Wohnung halten kann und mein Arbeitsvertrag verlängert wird.“ Das würde das neu gewonnene Glück der 39-Jährigen vervollständigen. Denn für ihr Herz hat sie schon jemanden gefunden: „Ich habe einen neuen Partner. Er mag die Kinder, die Kinder mögen ihn.“

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