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Alkoholverbot

Alkoholverbot muss im Bewusstsein bleiben

Aalen / Lesedauer: 2 min

Aktionsbündnis hat ihr neues Programm zur Prävention präsentiert – Alkoholverkauf soll eingedämmt werden
Veröffentlicht:30.10.2013, 19:44

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Im Ostalbkreis hat 2012 durchschnittlich ein Jugendlicher pro Woche mit seinem Vollrausch gekämpft. 80 Mädchen und Jungen unter 18 Jahren lagen im vergangenen Jahr mit einer Alkoholvergiftung in den Notaufnahmen, einige davon rangen mit dem Tod. Ihr Blutalkoholgehalt von mehr als vier Promille hätte so manchen Erwachsenen umgebracht. Die Tatsache, dass diese Kinder überlebt haben, spricht für einen tragischen Fakt: Offenbar sind diese gut trainiert im Trinken. „Es zeigt, dass sie regelmäßig viel Alkohol konsumieren“, erklärte Berthold Weiß , der Beauftragte für Suchtprophylaxe, am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Landratsamt.

Gemeinsam haben er, der Kreisjugendring Ostalb und die Polizeidirektion Aalen im Rahmen ihrer Aktion „Jugendschutz geht alle an!“ ein neues Projekt vorgestellt. Das Aktionsbündnis versucht bereits seit 2003, mit Informationskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Kontrollen Jugendliche vom exzessiven Trinken abzubringen.

Im aktuellen Projekt klären die Mitarbeiter die Inhaber und das Personal von rund 400 Kiosken, Getränkeshops, Supermärkten und Tankstellen im gesamten Ostalbkreis über ihre Arbeit auf. Grelle Schilder in Neonpink weisen darauf hin, dass die Mitarbeiter sich an die gesetzlichen Maßgaben halten. „Keine branntweinhaltigen Getränke unter 18 Jahren“ oder „Kein Alkohol für unter 16-Jährige“ zeigen schon am Eingang, dass Minderjährige beim Schnaps-, Wein- oder Bierkauf keine Chance haben.

Verbote ernst nehmen

Zwar habe man mit dem Aktionsbündnis in den vergangenen zehn Jahren Erfolge feiern und die Zahl der jugendlichen Alkohol-Notfälle von 100 auf 80 senken können. Doch werde „manches nicht mehr so ernst genommen“, wie Volker Schindler, der Leiter der Polizeidirektion Aalen, erläuterte. Die Testkäufe der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Spirituosen für Minderjährige immer noch zu leicht zu haben sind. Jeder zweite Versuch beim Testkauf sei erfolgreich gewesen. „Jugendlichen gelingt es immer noch, harten Alkohol zu kaufen“, sagte Schindler.

Es ginge mit der neuen Aktion nicht nur darum, solche Probekäufe zu initiieren und bei Verstößen Sanktionen zu verhängen. Das Alkoholverbot müsse „im Bewusstsein bleiben“, so Schindler. Man wolle die Verantwortlichen sensibilisieren, die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes zu beachten und konsequent einzuhalten.

Zur Herbst-/Winteroffensive gehört zudem ein Fachtag mit dem Titel „Prävention & Jugendschutz“ in der Freien Waldorfschule Aalen. Am 27. November können alle Interessierten daran teilnehmen und sich bei verschiedenen Vorträgen zu unterschiedlichen Themen informieren. Bislang gibt es 250 Anmeldungen. Weitere Informationen gibt es beim Sachbereich Prävention der Polizei unter 07361/ 580 111.