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Abschied vom Kapitalmarkt: Warum sich die SHW von der Börse zurückzieht

Aalen / Lesedauer: 2 min

Die SHW zieht sich schrittweise von den Börsen zurück und macht den Aktionären ein Erwerbsangebot. Der Rückzug hat mehrere Gründe.
Veröffentlicht:12.03.2021, 12:50

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Beim Rückzug von der Börse hat der Autozulieferer SHW jetzt einen weiteren Schritt gemacht. Die Börse in München hat dem Delisting-Antrag des SHW-Vorstands stattgegeben.

Damit endet am 31. März die Notierung der SHW-Aktien im m:access, das ist ein Segment für die Finanzierung des Mittelstand, an der Börse München . Zum 30. Dezember endet auch die Einbeziehung der SHW-Aktien in den Freiverkehr der Börse München.

Den Antrag hatte die SHW am 5. März gestellt. Dem wird in der Regel entsprochen, die Umsetzung kann jedoch deutlich länger dauern als in diesem Fall. Im nächsten Schritt will sich der Autozulieferer auch von allen anderen Börsen in Deutschland zurückziehen.

Der Mehrheitseigentümer, die Pierer Industrie AG, wird den außenstehenden Aktionären der SHW AG ein begleitendes freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot in Höhe von 19 Euro je Aktie unterbreiten. Die Angebotsunterlage dazu, die die Einzelheiten und weitere Bestimmungen dieses Erwerbsangebots enthalten wird, wird voraussichtlich bis Ende April auf der Internetseite der Pierer Industrie AG unter https://www.piererindustrie.at unter der Rubrik „Kapitalmarkt“ und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Aktuell steht die Aktie bei 19 Euro.

Bereits im Juni 2019 hat die SHW ihren Rückzug vom regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse bekanntgegeben. Zur Begründung hieß es, das Unternehmen würde damit jährlich rund 250 000 Euro einsparen.

Den Rückzug von den Aktienmärkten hatte eine SHW-Sprecherin jüngst im Gespräch mit Schwäbische.de damit begründet, die Industriebeteiligungsgruppe Pierer sei nicht auf die Finanzierung über den Kapitalmarkt angewiesen. „Zudem sparen wir durch die Beendigung der Börsennotierung Zeit und Geld und sind nicht mehr verpflichtet unsere Zahlen offenzulegen. Das hilft uns im Wettbewerb und bei Kunden.“

Aktuell kämpft das Unternehmen wie viele Autozulieferer mit Umsatzrückgängen. Anfang Oktober des vergangenen Jahres hatte die SHW einen Umsatz für 2020 zwischen 370 und 390 Millionen Euro in Aussicht gestellt, nachdem 2019 noch 432 Millionen Euro erwirtschaftet wurden.

Der Hersteller von Pumpen, Motorkomponenten und Verbundbremsscheiben hat seinen Stammsitz in Aalen und beschäftigt weltweit 1600 Mitarbeiter.