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Ausgangssperre

Ab Mittwoch: Ostalbkreis erlässt erneut nächtliche Ausgangssperre

Aalen / Lesedauer: 2 min

Die Inzidenz im Ostalbkreis ist seit Längerem oberhalb der 100er-Grenze. Nun reagieren fünf Kreise gemeinsam auf die hohen Zahlen. Doch nicht nur die Inzidenz ist dabei ausschlaggebend.
Veröffentlicht:12.04.2021, 16:49

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Das Landratsamt Ostalbkreis hat erneut eine Ausgangssperre erlassen. Diese tritt ab Mittwoch, 14. April, in Kraft. Bürger dürfen dann zwischen 21 und 5 Uhr nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen. Das teilt die Kreisverwaltung in einer Pressemeldung am Montag mit.

Darauf hätte sich laut Mitteilung der Ostalbkreis gemeinsam mit vier weiteren Kreisen (Ludwigsburg, Esslingen, Göppingen und Rems-Murr) aufgrund der hohen Inzidenzwerte einheitlich verständigt. Damit reagieren die jeweiligen Verwaltungen auf die Corona-Verordnung des Landes. Dort heißt es, dass Landkreise, „die trotz Notbremse deutlich über einem Wert von 100 bleiben, nächtliche Ausgangssperren in Betracht ziehen“ müssten. Der Ostalbkreis liegt laut Landesgesundheitsamt allein in den vergangenen 14 Tagen weit oberhalb der 100er-Grenze. Den Höchststand erreichte der Wert in diesem Zeitraum mit knapp 163 Infektionen (pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche) am Sonntag, 11. April.

„In einem Schreiben hat das Sozialministerium zudem die Landräte angewiesen, dieses letzte Mittel (Ausgangssperre, Anm. d. Red.) ab einer Inzidenz von 150 einzusetzen“, heißt es weiter. Darauf hätten sich die fünf Landkreise nun verständigt, wenn auch „die betroffenen Landräte in der Region sich diese schwierige Entscheidung nicht leichtgemacht haben“. Schließlich seien diese Beschränkungen ein erheblicher Eingriff in die Bewegungsfreiheit.

Nicht nur Inzidenzwert ausschlaggebend

Doch der Inzidenzwert sei nicht das einzige Kriterium bei der Entscheidung gewesen. Wörtlich heißt es in der Mitteilung: „So spüren einige Intensivstationen der Kliniken derzeit eine deutliche Steigerung bei der Zahl der Patienten, die zudem immer jünger werden. Auch die Impfkampagne geht noch deutlich zu langsam voran, um Wirkung auf das Infektionsgeschehen zu entfalten. Außerdem haben auch die Osterferien und Schulschließungen bisher nicht die erhoffte Entspannung bei den Infektionszahlen gezeigt. Zudem sollen die Schulen in der kommenden Woche in den Wechselunterricht starten. Deshalb ist diese gemeinsame Kraftanstrengung in der Region nötig, um die dritte Welle zu bewältigen, so die Landräte.“

Die Inzidenzgrenzen von 50 und 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche seien in der Corona-Verordnung klar geregelt. Darin sind entsprechende Lockerungen oder Vorgehensweisen je nach Inzidenzwert vermerkt. Wird ein Grenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten, gelten die jeweiligen Maßnahmen. Diese hat der Ostalbkreis beispielsweise längst überschritten. Bei der 150er-Marke gebe es hingegen keine klaren Vorgaben, so die Kreisverwaltung abschließend. Daher reagieren die fünf Kreise nun nach gemeinsamen Absprachen.