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Schwabenstreich

Aalen protestiert lautstark

Aalen / Lesedauer: 1 min

Aalen protestiert lautstark
Veröffentlicht:30.08.2010, 20:30

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Schwabenstreich am Aalender Bahnhof: Gut 100 Demonstranten machen mit Trillerpfeifen und Trommeln, Rätschen und Vuvuzelas einen Heidenlärm. Die Ostalb solidarisiert sich mit den Gegnern von Stuttgart 21.

Sven Semmler fährt eigentlich gar nicht Bahn. Aber seit neuestem eben doch – zweimal die Woche zum Protestieren gegen Stuttgart 21, wie er sagt. Der 31-jährige Angestellte aus Rainau hat den Schwabenstreich nach Aalen geholt – also den lautstarken Protest gegen das Milliardenprojekt. „Das weiß mittlerweile jeder, dass das unsinnig ist.“

Auslöser war ein Oettinger-Interview, in dem der ehemalige Ministerpräsident davon sprach, dass Stuttgart 21 nur von Vorteil für Ostwürttemberg sei. Da war Semmler klar, dass sich jetzt auch die Ostalb wehren müsse. Dem Aufruf sind schlussendlich gut 100 Demonstranten gefolgt – Politiker der Linken und Grünen, Gewerkschafter, Naturschützer und Gegner des Großprojekts.

Hans Bergmann von Attac erklärte sich mit den Demonstranten und Parkschützern in Stuttgart solidarisch. Der Aalender Linken-Landtagskandidat Roland Hamm warf den Befürwortern von Stuttgart 21 – von Ministerpräsident Mappus bis hin zu Georg Brunnhuber -- „eiskaltes Machtkalkül und Ignoranz“ vor. Andreas Mooslehner vom Bund Naturschutz skizzierte die Auswirkungen von Stuttgart 21 für die Region. Die Remsbahn fahre weiter mit Wagen aus den 60er Jahren, sagt er. „Die Remsbahnstrecke ist das Sparschwein, das auch Stuttgart 21 finanziert.“ Und auf die fällige Modernisierung der Brenzbahn werde man noch Jahre warten müssen.