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Hirschbrauerei

„Brauer sind gefragte Leute“

Wurmlingen / Lesedauer: 3 min

Die Nachfrage nach einer Ausbildung zum Brauer und Mälzer nimmt nicht ab
Veröffentlicht:18.04.2018, 18:31

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Einer der teilnehmenden Betriebe bei der am Wochenende des 21./22. April stattfindenden Tuttlinger Ausbildungsbörse ist die Hirschbrauerei in Wurmlingen. Abgesehen von den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten können sich Interessierte am Stand der Brauerei auch über die Ausbildungsinhalte und Berufschancen informieren.

Nicht nur zum Brauer und Mälzer, sondern auch zum Industriekaufmann kann man sich in der Hirschbrauerei in Wurmlingen ausbilden lassen. Außerdem gibt es auch in diesem Jahr die Möglichkeit, sich zusammen mit der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen im Bereich Wirtschaft ausbilden zu lassen.

Die Ausbildungsinhalte reichen vom Anfang bis ganz zum Ende der Bierherstellung und umfassen somit alle Arbeitsschritte von der Malzherstellung bis hin zum Abfüllen in die Fässer und Flaschen. Die Auszubildenden lernen, wie man das Malz vorbereitet und wie man dann aus Wasser, Hopfen und Malz verschiedene Bierwürzen herstellt, die für unterschiedliche Biersorten gebraucht werden. Außerdem werden ihnen alle Arbeitsschritte der Gärung, Lagerung, Filtration und Abfüllung beigebracht.

Analyse im Labor

Auch über die Herstellung der alkoholfreien Getränke und die Analysenarbeit im Labor lernen die Auszubildenden in den drei Ausbildungsjahren alles, was sie im späteren Berufsleben wissen müssen.

Ausgebildet werden sie nicht nur von verschiedenen Bierbrauern, sondern auch von Thorsten Jauch , der in Wurmlingen den Posten des Braumeisters innehat. „Wir bringen ihnen die wichtigsten Schritte bei und unterstützen sie in ihrer ganzen Ausbildungszeit“, erzählt Jauch. Außerdem besuchen die Auszubildenden pro Ausbildungsjahr jeweils drei Monate die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm, um an Blockseminaren teilzunehmen.

Nach den drei Ausbildungsjahren legen die Schüler dann ihre Abschlussprüfung in Ulm ab. „Wenn sie die Prüfung bestanden haben, können sie eine Meisterschule besuchen oder studieren gehen und einen Bachelor oder Master machen“, erklärt Braumeister Jauch.

Die Chancen für den Berufseinstieg stuft Jauch hoch ein: „Allein unser Betrieb in Wurmlingen übernimmt dreißig bis vierzig Prozent der Auszubildenden“, berichtet er. Im Moment lassen sich zwei junge Leute in Wurmlingen ausbilden. Jauch meint, dass gerade das Brauereihandwerk auch in Zukunft sehr gefragt bleiben wird: „Eine vollautomatische Herstellung gibt es in fast keinem Betrieb. Brauen hat viel mit Gefühl zu tun und man muss wissen, was man tut.“

„Das ist mein Bier“

Der größte Pluspunkt am Beruf des Brauers und Mälzers ist seiner Meinung nach, dass man, ist die Ausbildung einmal abgeschlossen, auch tatsächlich jeden Schritt in der Bierherstellung beherrscht: „Man kann kreativ sein und Neues kreieren. Ich bin jedes Mal ein bisschen stolz, wenn ich mit Kollegen, Freunden oder der Familie in einem Biergarten sitze und den Ertrag meiner Arbeit selbst sehen und schmecken kann“, erzählt Jauch. Er fährt fort: „Dann denke ich manchmal: ‚Das ist mein Bier.‘“

Mit der Teilnahme an der Ausbildungsbörse will die Hirschbrauerei auf sich aufmerksam machen und den jungen Leuten bewusst machen, dass es auch in ihrem Betrieb die Möglichkeit einer Ausbildung gibt.

Voraussetzungen für die Ausbildung sind laut Jauch mathematisches Geschick, technisches Interesse und vor allem viel Teamfähigkeit: „Wir arbeiten auf kurzen Wegen und vielmehr miteinander als nebeneinander her.“ Dabei seien vor allem kreative und konstruktive Köpfe gefragt.