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Lebensmittelbranche

Ungewisse Zukunft des Real Marktes in VS

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 2 min

Metro will Tochterunternehmen verkaufen – Lidl & Schwarz interessiert
Veröffentlicht:05.04.2019, 09:11

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In der Lebensmittelbranche wird seit Monaten über einen Verkauf der Real-Supermärkte spekuliert. Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass ein Verkauf unmittelbar bevorsteht.

Real gehört zur Metrogruppe und hat auch einen Standort im Schwarzwald-Baar-Center. Im Jahr 2000 eröffnete das Schwarzwald-Baar-Center zwischen Villingen und Schwenningen, und seit Anfang an ist Real dabei. Beschäftigt sind laut einer Metro-Pressesprecherin 98 Mitarbeiter und man habe etwa 6800 Quadratmeter gemietet. Damit ist der Real-Markt ein so genannter Ankermieter, da die Kunden wegen den Lebensmitteln und dem sonstigen Angebot ins Center kommen und gleichzeitig auch die anderen Geschäfte besuchen.

Der Metro-Konzern will sich aktuell von seiner Tochter Real trennen, das ist seit längerem bekannt, am liebsten im Komplettpaket. Olaf Koch , Vorstandsvorsitzender der Metro, ließ zur Jahreshauptversammlung des Konzerns das Real-Ergebnis gar nicht mehr einrechnen. Allerdings konnte man im Februar nachlesen, dass Real 2018 einen Umsatzrückgang von 0,6 Prozent verbuchen musste, der Gewinn halbierte sich fast, auf 52 Millionen Euro. Real trübte im Jahr zuvor bereits die Metro-Bilanz und wurde damals schon nicht mehr mit eingerechnet. Zudem ist branchenbekannt, dass es bei Real in den Filialgebäuden, die im Eigenbesitz sind, einen Investitionsstau gäbe.

Nach Brancheninformationen wurden bereits Verkaufsgespräche geführt, es gibt mehrere Interessenten. Einer davon ist die in Neckarsulm beheimatete Lidl & Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören. Allerdings heißt es, dass man nur 80 von 100 Märkten übernehmen wolle. Zudem würde das Kartellamt mit einem genauen Auge darauf schauen. Aus Neckarsulm kam schon die Bestätigung, dass es Interesse an Real-Standorten gäbe, einen möglichen Kaufpreis nannte man nicht, die Neckarsulmer sind traditionsgemäß sehr verschwiegen.

Anders zwei Unternehmen, die auch als heiße Anwärter gehandelt werden. Hier stehen Branchengerüchten zufolge jeweils rund 900 Millionen Euro als Kaufpreis im Raum. Dabei handelt es sich um das Immobilienunternehmen x+bricks AG und um die Redos Gruppe. Die x+bricks AG, mit Sitz in Frankfurt/Main, wurde im September 2018 von dem Immobilienexperten Sascha Wilhelm gegründet und kaufte in kurzer Zeit im Einzelhandel über 20 Immobilien auf. Die Redos Real Estate GmbH mit Sitz in Hamburg ist der andere Interessent. Die Hanseaten sind ebenfalls ein Immobilienunternehmen und arbeiten bezüglich des möglichen Real-Deals mit der US-Bank Morgan Stanley zusammen.

Unklar ist, was mit dem Namen Real passiert sowie mit Märkten, bei denen man sich in größere Häuser eingemietet hat, wie das beim Schwarzwald-Baar-Center in VS der Fall ist. Die Pressesprecherin von Metro wollte sich aufgrund des laufenden Verkaufsprozesses dazu nicht äußern.