Einsatzkraft

„Stolz auf die Feuerwehr“

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Markus Megerle blickt auf Einsätze 2020 zurück – 98 Menschen gerettet
Veröffentlicht:24.01.2021, 11:18

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Ein Jahr der Herausforderungen liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr VS. Die vergangenen zwölf Monate waren durch die Corona-Pandemie von Veränderungen, Einschränkungen und besonderen Herausforderungen geprägt – auch für die Freiwillige Feuerwehr Villingen-Schwenningen.

„Wir sind froh, dass die Anzahl der ehrenamtlichen tätigen Einsatzkräfte mit 430 Feuerwehrangehörigen, darunter 24 Feuerwehrfrauen, stabil geblieben ist“, berichtet Markus Megerle, Leiter des Amtes für Feuerwehr , Brand- und Zivilschutz. Die Jugendfeuerwehr mit aktuell 107 Jugendlichen, darunter 21 Mädchen blieb ebenfalls leistungsstark, wie die Jahre zuvor. Erfreulicherweise konnten neun Jungs und zwei Mädchen aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Feuerwehrdienst übernommen werden, zeigt Megerle weiter auf. 148 Alterskameraden und 22 Mitglieder des Spielmannszugs ergänzen die insgesamt 695 Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr in ihren zehn Abteilungen.

Im Dienstjahr 2020 seien acht Feuerwehrangehörige bei Übungen, Ausbildungen und Einsätzen verletzt worden, jedoch sei es glücklicherweise zu keinen schweren Verletzungen gekommen, so Megerle . 24 Stunden am Tag an 366 Tagen stand die Feuerwehr im vergangenen Jahr zur Verfügung, um 583 Einsätze zu bewerkstelligen. Unter den 106 Bränden waren vier Großbrände zu verzeichnen und 19 Unterstützungseinsätze bei benachbarten Gemeinden. Der Einsatzschwerpunkt lag jedoch bei den stetig zunehmenden Technischen Hilfeleistungen mit insgesamt 259 Einsätzen, zeigt Markus Megerle weiter auf. 98 Menschen wurden von den Einsatzkräften gerettet, darunter 13 bei Bränden und 85 bei der Technischen Hilfeleistung, die hauptsächlich bei Notfalltüröffnungen in Zusammenhang mit rettungsdienstlichen Einsätzen auftraten. „Leider musste die Feuerwehr zehn Personen tot bergen“, so der Amtsleiter.

157 Fehlalarmierungen

Die Floriansjünger mussten aber auch zu 157 Fehlalarmierungen ausrücken, die unter anderem durch Brandmeldeanlagen verursacht wurden oder sich beim Eintreffen vor Ort nicht als Einsatz der Feuerwehr herausstellten. „Der Ausbildungsstand ist sehr hoch, auch wenn bedingt durch die Pandemie zahlreiche Übungen, Aus- und Fortbildungen abgesagt werden mussten“, erläutert der Amtsleiter. Und weiter: „Durch entsprechende Einsatzplanung konnte auch während der Pandemie die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im Jahr 2020 sichergestellt werden. Die konsequente Umsetzung des Hygienekonzepts und das disziplinierte Verhalten der Einsatzkräfte hatte hier maßgeblich dazu beigetragen.“

Amt etabliert sich

Das neu geschaffene und eigenständige Amt für Feuerwehr, Brand- und Zivilschutz habe sich sehr gut etablieren können, des Weiteren finde eine konstruktive und zielführende Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt statt, die stetig ausgebaut und verbessert wird. „Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrfrauen und -männer, die sich unermüdlich für unsere Gesellschaft und Menschen in Notsituationen einsetzen“, so Megerle. Nicht nur personell, sondern auch materiell sei die Feuerwehr für das gesamtstädtische Einsatzaufkommen gut aufgestellt. So konnten neben Ersatzbeschaffungen wie zum Beispiel Einsatzbekleidung und der Atemschutztechnik auch zwei neue Kommandowagen beschafft werden, die unter anderem für den Einsatzleiter vom Dienst, welcher rund um die Uhr in Rufbereitschaft ist, zur Verfügung stehen. Für die Abteilung Marbach wurde im Dezember ein neues Löschgruppenfahrzeug ausgeliefert.

Des Weiteren war 2020 auch der Beginn beziehungsweise der Einstieg in die Feuerwehrbedarfsplanung. Wo soll die Feuerwehr VS in zehn Jahren stehen, welche Einsatzmittel benötigt eine Feuerwehr einer Stadt mit rund 86 000 Einwohnern und welche Maßnahmen sind zukünftig für den Zivil- und Bevölkerungsschutz notwendig? „Nur ein paar wenige Fragen, die sich zahlreiche Feuerwehrangehörige in hierfür geschaffenen Arbeitsgruppen stellen müssen, um Lösungen zu suchen, dass auch die Feuerwehr in den kommenden Jahren, wie 2020, den Schutz und die Gefahrenabwehr der hier lebenden Menschen sicherstellen kann“, so Markus Megerle.