Stadtbus

Stadtbus im 30-Minuten-Takt

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Geplant sind 40 neue Haltestellen – Konzept bedeutet Aus für Rufbusse
Veröffentlicht:10.11.2019, 13:15

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Zum Jahresbeginn 2020 weiten Gemeinde und Verkehrsbetrieb das Stadtbus-Angebot aus: Es sollen 40 neue Haltestellen entstehen und ein 30-Minuten-Takt eingeführt werden.

Zum 1. Januar ändert sich das Stadtbus-Angebot – und Bürgermeister Detlev Bührer verspricht „absolute Verlässlichkeit“. Man habe das bisherige Konzept überarbeitet und enorm ausgeweitet. „Jeder soll für seine Haltestelle wissen, wann genau der Bus abfährt“, so Bührer. Denn ab kommendem Jahr sind die Stadtbus-Linien konsequent durchgetaktet. Alle 30 Minuten sollen die Passagiere an den Haltestellen abgeholt werden. Zudem gebe es 40 neue Haltestellen und keine Ausdünnung des Betriebs in den Ferienzeiten.

Die bisherige Genehmigung der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen GmbH (VGVS), den öffentlichen Personennahverkehr innerhalb der Stadt zu betreiben, läuft am 15. Dezember nach zehn Jahren aus. Bereits im Januar 2018 hatte die VGVS für den Betrieb in den kommenden zehn Jahren ein sogenanntes eigenwirtschaftliches Angebot eingereicht, jedoch zurückziehen müssen, weswegen die Stadt eine Dringlichkeitsvergabe auf den Weg gebracht hatte.

Für diese Vergabe ging eine Bewerbung ein, die dann auch den Zuschlag erhielt: das Angebot der VGVS. In der vergangenen zehn Jahren erhielt das Unternehmen einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 1,8 Millionen Euro von der Stadt. Beim zukünftigen Vertrag erhält Villingen-Schwenningen die Einnahmen und muss den Saldo ausgleichen. Bührer geht von maximal 4,75 Millionen Euro aus. Dieser höhere Betrag sei allerdings angesichts der Aufwertungen zu rechtfertigen. Der Vorteil, so Bührer: Je mehr Menschen in Zukunft Bus fahren, desto weiter könnte diese Ausgleichssumme sinken. Bisher nutzen laut VGVS jährlich 2,2 Millionen Menschen die Stadtbusse.

Bessere Anbindungen

Das Angebot erweitert sich ab Neujahr um 40 neue Haltestellen auf insgesamt 300, besagten 30-Minuten-Takt und den regulär laufenden Betrieb in den Ferien. Auf diese Weise wolle man vor allem für Berufspendler weiterhin attraktiv bleiben. Zudem sollen die Leistungen in den Abend- und Morgenstunden auf den wichtigsten Linien ausgeweitet und die Direktverbindung von Schwenningen nach Villingen gestärkt werden. Die 15 VS-Buslinien fahren zukünftig werktags zwischen 5.30 und 23.30 Uhr.

„Gerade für Mitarbeiter des Schwarzwald-Baar-Klinikums bedeuten die Neurungen eine enorme Verbesserung“, erklärt Alexander Schmid, verantwortlicher Mitarbeiter im Grünflächen- und Tiefbauamt. Der größte Arbeitgeber der Stadt wird ab Januar von früh bis spät angefahren, sodass Angestellte auch vor der Früh- und nach der Spätschicht sieben Tage die Woche nach Hause kommen. Weiterhin wird für Anwohner der Dattenberg- und Sperberstraße ein eigener Kurs installiert. Die Wöschhalde wird aufgewertet und sowohl Oderstraße als auch Tiroler Straße angefahren. In der Schramberger Straße in VS-Schwenningen werden die Hochschule und das Seniorenwohnheim angebunden. „Innerstädtisch muss niemand mehr weiter als 400 Meter zur nächsten Haltestelle laufen“, verspricht Schmid.

Das neue Konzept bedeutet auch das Aus für die Rufbusse. Dieses Angebot habe sich letztlich als nicht praktikabel erwiesen, so Bührer. Man habe „Hemmschwellen“ erkannt. Irgendwo anrufen, damit eine halbe Stunde später ein Bus kommt: „Für einzelne Bevölkerungsschichten war das eine unüberwindbare Hürde. Das Thema Rufbus ist erledigt.“