Aufbaugymnasium

St. Ursula erhält Aufbaugymnasium

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Schulen bieten eine im Kreis einmalige Oberstufe an – Nach Mittlerer Reife in drei Jahren zum Abitur
Veröffentlicht:20.02.2018, 10:25

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Die Genehmigungsurkunde ist gerahmt, das Schulleitungsteam strahlt: ab dem nächsten Schuljahr können die von der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg getragenen St. Ursula-Schulen in Villingen auch ein im Schwarzwald-Baar-Kreis einmaliges Aufbaugymnasium anbieten.

Damit hat das Hoffen und Bangen ein Ende. Im Oktober war der umfangreiche Antrag eingereicht, Bildungs- und Raumpläne vorgelegt worden. Jetzt steht es fest: Künftig können 28 Schüler nach der Mittleren Reife in ein allgemeinbildendes Gymnasium einsteigen und in drei Jahren das Abitur erreichen. Das ist im Schwarzwald-Baar-Kreis bisher einmalig, bleibt Schülern mit mittlerem Bildungsabschluss, aber ohne zweite Fremdsprache, doch bislang nur ein berufliches Gymnasium mit vorgegebenem Profilfach und eingeschränkter Kurswahl als Weg zum Abitur.

Das St. Ursula-Aufbaugymnasium beginnt mit der Eingangsklasse „10+“, in der die Schüler inhaltlich und methodisch auf die Kursstufe vorbereitet werden. Dann wechseln sie in die bestehende Kursstufe des St. Ursula-Gymnasiums, „können die durch die Kooperation mit anderen Gymnasien breite Kursauswahl nutzen und individuelle Schwerpunkte setzen“, sagt Kaiser. Der einzige Unterschied besteht im Fach Französisch, das im Aufbaugymnasium bis zum Abitur getrennt unterrichtet wird.

Für Kaiser und sein Team geht mit dem Aufbaugymnasium ein lang gehegter Schülerwunsch in Erfüllung. „Unsere Realschüler, die das Abitur machen wollen, wünschen sich immer, an der Schule bleiben zu können“, sagt Realschulkonrektor Claus Decker. Bisher war das in jeder zehnten Klasse mehr als die Hälfte. Die aktuellen Zehntklässler können ab dem Schuljahr 2018/19 nun bleiben, zumal laut Käfer den eigenen Realschülern bei der Belegung des Aufbaugymnasiums Vorrang eingeräumt wird.

Aber auch Externe haben eine Chance. Bis 7. März kann man sich im Sekretariat der St. Ursula-Schulen für das Aufbaugymnasium schriftlich anmelden und den Nachmittag der offenen Schule am 2. März für Informationen nutzen. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein Notendurchschnitt von mindestens 3,0 sowie keine Fünf in Mathematik, Englisch und Deutsch. Außerdem kommen die an der katholischen Privatschule unter christlicher Trägerschaft üblichen Kriterien zum Einsatz, unter anderem ein Engagement in katholischen oder evangelischen Kirchengemeinden.

„Mit dem dreijährigen Aufbaugymnasium wird das Portfolio unserer Schulen sinnvoll ergänzt“, sagt Kaiser, der sich mit seinen Kollegen nicht nur über den perfekten Aufbau der Realschule, sondern auch die Stärkung der gymnasialen Kursstufe freut. Beiträge Für die bisherigen Schüler der St. Ursula-Schulen beträgt der Schulbeitrag 40 Euro pro Monat und zwölf Monate im Jahr. Neu hinzukommende Schüler bezahlen 50 Euro. Sind aus einer Familie zwei Kinder an St. Ursula , halbiert sich der Beitrag beim zweiten Kind, ein drittes ist frei. Auch in Härtefällen kann der Beitrag vom Schulleiter erlassen werden. 80 Prozent der Kosten eines Schüler übernimmt an kirchlichen Privatschulen der Staat, den Rest finanzieren die Kirche und die Schulbeiträge.