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Neubaugebiet

Neubaugebiet bringt bis zu 34 Bauplätze

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Erster Spatenstich für „Obere Äcker“ in Herzogenweiler voraussichtlich im Frühjahr 2021
Veröffentlicht:16.08.2019, 16:50

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Die erste öffentliche Sitzung des neuen Ortschaftsrats war im Grunde genommen eine gut besuchte Bürgerversammlung. Der Mehrwert: Infos zum Sachstand des Neubaugebiets Obere Äcker durch Oberbürgermeister Jürgen Roth und als Gäste die Landtagsabgeordnete Martina Braun und Gemeinderätin Cornelia Kunkis-Becker.

Ortsvorsteher Andreas Neininger machte zu Beginn der Sitzung deutlich, dass der alte und auch der neue Ortschaftsrat hinter dem Projekt „Obere Äcker“ stehen. Nach Jahrzehnten habe man die Möglichkeit, Bauplätze zu erschließen. Der Bitte des Ortschaftsrates um Hilfe bei der Gestaltung eines Baugebietes sei er gerne nachgekommen, erklärte OB Jürgen Roth und erläuterte die Rahmenbedingungen für das Baugebiet, vom Kauf des Geländes im Außenbezirk über die Genehmigungsverfahren bis zum Aufstellungsbeschluss selbst. Das ganze Gebiet umfasst rund 2,5 Hektar und kann je nach Größe bis zu 34 Bauplätze in geplanten zwei Bauabschnitten hergeben.

Roth sprach von einer Bauflächenbevorratung und geht von Dekaden aus, bis alles bebaut ist. Das letzte Wort bei der Vergabe der Bauplätze liege beim Ortschaftsrat. Der erste Bauabschnitt sei für die Leute vor Ort vorgesehen, denn es gebe eine Liste, erklärte Ortsvorsteher Andreas Neininger. Die Bauplatzpreise kalkuliere man augenblicklich um 140 bis 160 Euro pro Quadratmeter, so Roth.

Er kam auch nach Herzogenweiler, um Bürger bei Ängsten abzuholen, und die wurden vernehmlich geäußert und formuliert. Es wird befürchtet, dass das Baugebiet in diesem Ausmaß „ein Dorf im Dorfe wird“, wurde gesagt. Es wurde selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Stadt die Ausgaben sofort wieder einfahren will und sich diesbezüglich um die Belange der Gemeinden nicht schert und alles zubaut, ob es passt oder nicht. „Wir zwingen Herzogenweiler nichts auf“, entgegnete Roth, „wir wollen nicht alles gleich vollpfropfen à la Wöschhalde. Ich weiß nicht, ob wir in zehn Jahren das Gebiet nochmals bekommen und wie dann die Vorschriften sind. Der Gemeinderat wird keinen Zwangsverkauf anordnen.“

In anderen Gemeinden habe dies auch geklappt und man habe nichts übergestülpt. Das gelte auch für abgelehnte Bewerber, wo man sich nicht eingemischt habe. Alt-Ortsvorsteher Martin Wangler machte deutlich, dass der alte und der neue Ortschaftsrat Herzogenweiler maßvoll entwickeln wollen. Alle seine Vorgänger hätten sich auch schon jahrelang eingesetzt, nicht nur was die bauliche Entwicklung anbetreffe. Denn eine Verdichtung scheitere an den Grundstücksbesitzern, und das müsse man irgendwann akzeptieren. Auch die sonstige Infrastruktur – etwa der öffentliche Nahverkehr oder beispielsweise der Erhalt der Straße nach Tannheim – könne man nicht losgelöst davon betrachten. Eine Chance gelte es zu nützen.

Vor allem der zweite Bauabschnitt sei ein „Sparbuch“. Der erste Spatenstich könnte seiner Erfahrung nach in rund 20 Monaten erfolgen, wenn alles planmäßig verläuft, meint Roth. Ortsvorsteher Andreas Neininger hofft, dass man etwas „Licht ins Dunkel“ bringen konnte. „Wir haben klar gemacht, was wir wollen und was wir nicht wollen.“ Im Juni hätte das Vorhaben schon im Gemeinderat bearbeitet werden sollen. Der Ortschaftsrat habe darum gebeten, dies nochmals von der Tagesordnung abzusetzen, um Ortschaftsrat und Bevölkerung die Möglichkeit zur Anhörung zu geben.