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Uhrenmuseum

Museum öffnet bald nur noch auf Anfrage

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Im Heimat- und Uhrenmuseum gibt es demnächst keine Öffnungszeiten mehr – Ein Grund ist Brandschutz
Veröffentlicht:26.06.2019, 18:28

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Beim Heimat- und Uhrenmuseum Schwenningen entfallen künftig die regulären Öffnungszeiten. Das hängt mit dem Dauerthema Brandschutz und dem angedachten Wandel des Uhrenindustriemuseums zu einem neuen Stadtmuseum zusammen.

Einfach mal spontan im Schwenninger Heimat- und Uhrenmuseum auf dem Muslenplatz vorbeizuschauen, wird bald nicht mehr möglich sein. „Von drei verschiedenen Wegen, die dem Beirat für Kultur bezüglich der Zukunft des Heimatmuseums zur Verfügung standen, hat man sich für ›Öffnung auf Anfrage‹ entschieden“, sagten der städtische Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier und Michael Hütt, Leiter der städtischen Museen, am Montag bei einem Pressegespräch. Oder kurz: „Das Haus ist bald nur noch zugänglich, wenn man vorher aktiv wird.“

Lösung soll einMuseums-Quartier werden

Dennoch, betonten Dobmeier und Hütt , sei es nach wie vor das Bestreben sämtlicher Verantwortlichen um OB Jürgen Roth, das Heimatmuseum inklusive seines kulturellen Angebots weiter offenzuhalten, bis die geplante Lösung eines Museums-Quartiers auf dem Bürk-Areal konkret realisierbar sei. „Ohne einen Plan B in der Tasche zu haben, werden wir das Haus nicht schließen“, bekräftigte Dobmeier.

In einer brandschutztechnischen Stellungnahme der Fachfirma Brandschutzconsult aus Ettenheim aus dem Jahr 2016 seien die Auflagen geregelt, unter der nun das Heimatmuseum trotz der bekannten, eigentlich unzureichenden Bedingungen in Sachen Brandschutz weiter geöffnet sein kann. Dazu zählt beispielsweise, dass im laufenden Betrieb pro Stockwerk eine Aufsichtsperson vor Ort sein muss. Außerdem dürfe die maximale Zahl von 15 Personen pro Stockwerk und 30 Personen bei Führungen nicht überschritten werden.

Weil der gültige Zeitraum der erwähnten Stellungnahme am 30. Juni abläuft, sei die Zukunft des Heimatmuseums zuletzt wieder Diskussionsgegenstand geworden, führte Dobmeier auf die Entscheidung hin. „Inzwischen wurde bereits beim Baurechtsamt eine Verlängerung der aktuellen Nutzungsregelungen beantragt“, so der Amtsleiter. Dafür sei jedoch eine erneute Stellungnahme einer Fachfirma nötig. „Wir haben aber bereits Signale vom Bauamt erhalten, dass wir, bis die neue Stellungnahme da ist, unter den bisherigen Auflagen weitermachen dürfen“, so Dobmeier. Dies und eine Schließung waren die beiden anderen Alternativen, die dem Kulturbeirat zuletzt also zur Verfügung standen.

Dass die Entscheidung trotzdem darauf fiel, die bisherigen Öffnungszeiten (Donnerstag bis Samstag, 13 bis 17 Uhr sowie Sonntag und Feiertag, 11 bis 17 Uhr) entfallen zu lassen, hängt auch mit den Plänen eines gemeinsamen Kulturkomplexes auf dem Bürk-Areal zusammen. „Der Schwerpunkt der Ausstellungstätigkeiten wird immer mehr auf das Uhrenindustriemuseum gelegt, schon allein aus Platzgründen“, erklärte Dobmeier.

„Mein Motto ist: ›Das Uhrenindustriemuseum ist unser neues Heimatmuseum!‹“, führte Hütt den Gedanken fort. Die Schwenninger Stadtgeschichte sei in der aktuellen Bürk-Ausstellung sowie der für 2020 angedachten Sonderausstellung zum Thema „Sport als identitätsstiftender Faktor in der Industrialisierung“ bereits ein wichtiger Bestandteil. „Und das ist ja das Merkmal eines Stadtmuseums“, betonte Hütt.

Weiterhin ermöglicht werden wie bisher Führungen für Schulklassen, Integrationskurse oder das Programm an der Langen Kulturnacht. Auch die monatlich stattfindende interkulturelle Lesereise soll beibehalten werden.

Die breite Masse an Kulturinteressierten soll – voraussichtlich ab August – mittels öffentlicher Führungen das Museum besichtigen können, zudem ist es weiterhin möglich, für Gruppen bis zu 30 Personen private Führungen anzufragen. Kostenpunkt: 80 Euro. Deshalb bleibe auch die Museumstechnik und Auswahl der Exponate gleich.