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Neckarstadt

In die Kindergärten kommt endlich Bewegung

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

St. Elisabeth-Kinder ziehen im April um – Interimslösung für Wilhelmspflege ungeklärt – Paulus-Gebäude weiter im Fokus
Veröffentlicht:16.02.2018, 09:46

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Geduld war in den vergangenen Jahren bei den überholungsbedürftigen Kindergärten der Neckarstadt angesagt. Das wird sich in den kommenden Monaten ändern: Zumindest beim St. Elisabeth-Kindergärten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für den Neubau.

Im vergangenen Sommer wurde auf dem Papier der überfällige Neubau des St. Elisabeth-Kindergartens zwischen der katholischen Kirche als Bauherr und der Stadt als fast alleiniger Kostenträger (3,1 von insgesamt 3,8 Millionen Euro) besiegelt.

Wohnheim steht bereit

Und es scheint tatsächlich bald loszugehen: Rund um das Kolpingheim an der Mariä-Himmelfahrt-Kirche, in dessen vorderen Bereich bisher der Elisabeth-Kindergarten untergebracht war, laufen die Planungen auf Hochtouren. Die Kinder und Erzieher werden während der Abriss- und Neubauphase in das ehemalige Schwesternwohnheim vis-à-vis ziehen. Der Umzug soll in den Osterferien über die Bühne gehen.. Nach dem Auszug wird das komplette Kolpingheim endgültig Geschichte sein und abgerissen.

Und wie geht es dann weiter? Eine Informationsveranstaltung für Anwohner sei im März geplant, und bis die Genehmigungen durch sind, dauere es bestimmt noch bis April oder Mai. Über die Sommerzeit solle dann abgerissen werden, sodass der Neubau – ebenso in Hanglage wie das Bestandsgebäude – im Herbst starten könne.

Nicht ganz so weit sind die Pläne rund um die evangelische Wilhelmspflege, deren Neubau von der Stadt gestemmt wird. Diese habe zusammen mit den Architekten die Vorplanungen aufgenommen, berichtet Stadtpressesprecherin Oxana Brunner . Bis zu den nächsten Haushaltsplanberatungen im Herbst werde der Entwurf stehen und somit auch die Baurate zur Verfügung gestellt.

Raumumfang wird geplant

„Wir hoffen sehr stark drauf“, meint derweil Pfarrer Klaus Gölz von der evangelischen Kirchengemeinde. Wichtig sei, dass die Stadt auf dem überschaubaren Grundstück hinter dem Muslenplatz eine sechsgruppige Einrichtung mit Familienzentrum hinbekommt. Derzeit liefen die Gespräche über den Raumumfang, und ein vergleichbarer Träger solle zudem gemeinsam angeschaut werden, fährt Gölz fort. Die Gemeinde werde vier Ü 3-Gruppen stellen, der Kinderschutzbund zwei U 3-Gruppen. Kopfschmerzen bereite ihm vielmehr die Übergangslösung für Kinder und Erzieher während der Abriss- und Umbauphase. Eine Auslagerung in Container, die vor rund zwei Jahren um Gespräch war, sei mittlerweile wieder verworfen. „Deswegen müssen wir uns unbedingt mit der Stadt in Kontakt setzen, sie ist in der Pflicht, eine adäquate Lösung zu finden.“ Und ein Interims-Gebäude dürfe nichts allzuweit weg vom bisherigen Standort sein.

Grundsätzlich zeigt sich Gölz optimistischer gestimmt als sonst, weil es nach jahrelangen zähen Verhandlungen nun endlich konkreter wird. An mögliche Prognosen, wann es mit dem Abriss losgehen könne, möchte er sich jedoch aus Erfahrung noch nicht wagen. Vielmehr macht er deutlich, in welchem schlechten Zustand das Gebäude ist. Die Fenster sind nicht mehr dicht, der Keller ist von Schimmel befallen. „Das alles lastet vor allem auf den Erzieherinnen. Es muss bald wirklich etwas passieren.“

Vorlage kommt in den Rat

Gleichzeitg hofft der evangelische Pfarrer, dass nicht auch der Pauluskindergarten im Neckarstadtteil, der ebenso auf der Liste der maroden Gebäude steht, zu einer „zweiten Wilhelmspflege“ wird. Bereits im Sommer hatte die Stadt nach eingehender Prüfung mitgeteilt, dass der Kindergarten unsanierbar ist.

Bis Mai werde eine erneute Vorlage in die Gremien kommen, teilt Pressesprecherin Oxana Brunner mit. Sie soll die örtlichen Gegebenheiten aufzeigen und deutlich machen, inwieweit ein Neubau auf dem Grundstück realisierbar ist. Dazu würden ebenfalls Gespräche mit den übrigen Trägern im Sozialraum Neckarstadtteil geführt.