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Hochzeiten finden nicht oder nur in kleinem Rahmen statt

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 4 min

Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf die Standesämter im Schwarzwald-Baar-Kreis
Veröffentlicht:25.03.2020, 16:23

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Im Frühjahr geht eigentlich die Hochzeit ssaison los. Doch das Coronavirus macht auch dem sogenannten Fest der Liebe einen Strich durch die Rechnung. Einige Standesämter im Schwarzwald-Baar-Kreis haben Hochzeitstermine abgesagt, andere haben bestimmte Auflagen erlassen.

Bad Dürrheim

In Bad Dürrheim etwa wurden alle Trauungen bis zum 19. April abgesagt und verschoben. Eine Ausnahme gab es laut Alexander Stengelin , Referent des Bürgermeisters, jedoch: Es handelte sich um ein Paar mit einer hochschwangeren Braut. Das Paar habe noch vor der Geburt des Kindes heiraten wollen. Dies bewerteten die Verantwortlichen als durchführbaren Sonderfall, so Stengelin. Das Brautpaar musste sich auf den kleinsten Kreis beschränken und wurde von der Bad Dürrheimer Standesbeamtin getraut.

Blumberg

In Blumberg wurden Termine bis zum 20. April aufgrund des Risikos einer Ansteckung abgesagt. Terminanfragen für Eheschließungen werden indes nur unter Vorbehalt reserviert. Die Betroffenen hätten auf diese Maßnahmen mit Besonnenheit und Verständnis reagiert, so Nicole Schautzgy von der Stadtverwaltung. Sie sagt aber auch: „Natürlich war die Enttäuschung bei allen Paaren groß, jedoch hängt an einer Eheschließung meist noch mehr, als nur der Termin beim Standesamt . Einige Paare mussten daher im Vorfeld bereits die kirchliche Trauung und/oder die Feier ebenfalls absagen.“

Bräunlingen

Auch in Bräunlingen wurden alle anstehenden Eheschließungen im Einvernehmen mit den Paaren verschoben. Das berichtet Yvonne Roth vom Hauptamt der Stadt. „ Wir sind hier auf sehr viel Verständnis gestoßen und hoffen, dass wir bald wieder Trauungen durchführen können. Ersatztermine werden zu gegebener Zeit vereinbart“, gibt sie Auskunft. Die bereits angenommenen Hochzeiten ab Juni würden ferner nur mit den jeweiligen Brautpaaren durchgeführt.

In Donaueschingen und Villingen-Schwenningen finden die Trautermine wiederum statt. Allerdings ohne Trauzeugen und andere Gäste (höchstens noch mit einem eventuell notwendigen Dolmetscher). Die Standesbeamten beschränken sich dabei auf das Nötigste: Es gibt keine Zeremonie, nur den formalen Trauakt. „Die Kontakte und die Zeit müssen möglichst beschränkt werden“, erklärt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Doppelstadt.

Nachholtermine sind für Donaueschingen und Villingen-Schwenningen ein schwieriges Thema. „Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht und wie sich die Lage verändert“, so Brunner . Deshalb würden für die Nachholtermine in VS keine konkreten Zeitpunkte festgelegt. Und auch das Standesamt Donaueschingen ist laut Auskunft von Vera Moßbrucker vom Rathaus zögerlich, was die Vergabe neuer, beziehungsweise anderer Trautermine angeht. Sie sagt: „Sobald jedoch absehbar ist, dass sich die Lage wieder entspannt, werden allen, welche die Trauung verschieben möchten, entsprechende Termine angeboten.“

Hüfingen

In Hüfingen ist das Ganze noch recht überschaubar, da dort laut Auskunft jährlich nur zwischen 30 und 40 Hochzeiten anstehen. Bis zum 19. April werden indes keine Eheschließungen mehr vorgenommen. „Was danach kommt, wissen wir noch nicht“, erklärt Gabriele Weißhaar vom Ordnungs-/Standesamt. Die bereits angenommenen Termine nach dem 19. April würden nach Rücksprache mit den Brautpaaren entweder verschoben oder nur mit dem Brautpaar durchgeführt.

St. Georgen

Bereits vereinbarte Trauungstermine werden in St. Georgen auf Wunsch des Brautpaares durchgeführt - dies gilt vorläufig bis zum 19. April. Allerdings nur mit dem Brautpaar und der Standesbeamtin. Die betroffenen Paare seien über den aktuellen Stand informiert worden und hätten selbst entscheiden dürfen, ob die Eheschließung durchgeführt werden soll. Diese Auskunft gibt Kathrin Frenz vom Stadtmarketing St. Georgen. Sollte es zu einer Verlängerung des Zeitraumes kommen, müsse neu entschieden werden. Frenz berichtet indes, dass die Betroffenen absolutes Verständnis für die Situation gezeigt hätten. Ein Paar habe sofort gesagt, es werde einen neuen Termin aussuchen. Andere hätten sich dazu entschieden, die standesamtliche Trauung nur zu zweit zu machen und die Feier dann irgendwann nachzuholen.

Triberg

In Triberg dürfen derzeit maximal vier Personen an den standesamtlichen Terminen teilnehmen. Regina Klausmann von der Stadtverwaltung Triberg berichtet, dass einige Paare ihre Trauung allerdings bereits aus eigenem Antrieb abgesagt hätten. Diese würden bevorzugt behandelt, wenn es um die Auswahl von Nachholterminen gehe.

Wie es in diesem Jahr allerorts mit Trauungen und Feiern weitergeht, ist unklar. Hochzeitsrednerin Heike Tomaske aus Villingen-Schwenningen berichtet, dass ihre Paare alle bisher noch bis nach Ostern abwarten wollen, ehe sie eine Entscheidung treffen. Keiner würde wirklich absagen wollen, berichtet sie.

Martin Demmel, Eigentümer des Hotel Restaurants Diegner in Villingen-Schwennningen, meint ebenfalls, man könne jetzt noch keine Aussagen über die Zukunft treffen. Das Hotel bietet für Hochzeiten Räumlichkeiten an. Doch ob das auch noch in Zukunft so sein wird? Demmel ist sich da nicht sicher: „Ob wir im September/Oktober überhaupt noch Personal haben, das ist die Frage.“