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Aktionsplan

Gemeinsam mit einem Aktionsplan gegen die Barrieren

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 2 min

50 Schüler der Goldenbühlschule testen die Stadt auf Hindernisse – Die „Landkarte“ ist ein Maßstab
Veröffentlicht:27.04.2016, 08:26

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Wie barrierefrei ist die Stadt Villingen? Dieser Frage sind fast 50 Schüler der siebten Klassenstufe der Goldenbühlschule mit dem Projekt Smart (Starke Menschen Achten auf Richtige Teilhabe) des Caritasverbandes, unterstützt von der Aktion Mensch, nachgegangen.

In Kleingruppen wurden unterschiedliche Wohngebiete erkundet und verschiedene Aufträge erledigt. In Geschäften, Banken, öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen sowie Gastronomiebetrieben und öffentlichen Verkehrsmitteln sammelten sie eigene Erfahrungen, wie es ist, mit einem Rollstuhl unterwegs zu sein. Eine andere Gruppe begleitete eine blinde Frau; wieder andere waren mit Rollstuhlfahrern auf dem Weg zu ausgesuchten Orten, die besonders gut geeignet oder eben nicht besonders gut geeignet waren im Bezug auf die Barrierefreiheit. Die festgestellten Mankos: Wenn ein Randstein an einem Fußgängerüberweg zu hoch ist oder die Zeitdauer einer Grünphase einer Ampelschaltung zu kurz. Oder, wenn im Franziskaner-Kulturzentrum die Theke auf Stehhöhe konzipiert und somit kein direkter Kundenkontakt möglich ist mit jemandem, der in einem Rollstuhl und damit deutlich tiefer sitzt. Ganz zu schweigen von Zuständen an Bahnhöfen.

Rund um den 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, laden Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe bundesweit zu zahlreichen Aktionen zum Thema Barrierefreiheit ein. Unter dem Motto „Einfach für alle – Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt“ setzen sich die Veranstalter für die barrierefreie Gestaltung aller Lebens- und Sozialräume ein. Dabei geht es nicht nur um bauliche Maßnahmen, sondern auch um alltägliche Aspekte wie die Zugänglichkeit von Transportmitteln und Kommunikationsmedien oder die Teilhabe am kulturellen Leben. „Mit unserer Aktion wollen wir die Menschen auf Barrieren aufmerksam machen und erfahren, wie sie selbst Barrieren erleben“, sagt Carmen Kühner, vom Projekt Smart. „Wir laden alle ein, sich gemeinsam mit uns für mehr Barrierefreiheit in VS einzusetzen.“

Barrierefreiheit in allen Lebens- und Sozialräumen sei Voraussetzung für Inklusion, sagt Armin von Buttlar, Vorsitzender der Aktion Mensch. „Denn nur der barrierefreie Zugang zu sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens ermöglicht die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft.“

Dauerhafte Aktion im Blick

Damit dieses Engagement zu einer dauerhaften Aktion wird, benötige auch Villingen-Schwenningen einen Aktionsplan, so Wolfgang Mallach, selbst Betroffener und Mitglied der Schwerbehindertenvertretung der Polizeihochschulen im Land. Wer sich gerne digital auf den Weg macht, kann auch dort die Landkarte ergänzen.

Die bundesweite Kampagne „Weg mit den Barrieren!“, mit der sich der VdK für ein barrierefreies Deutschland einsetzt, nimmt immer mehr an Fahrt auf: Fast 700 Barrieren wurden bereits auf der „Landkarte der Barrieren“ eingetragen.