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Sturmbühlstraße

Flüchtlinge ziehen bald in die Sturmbühlstraße

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 2 min

Ehemaliges Fabrikgebäude ist Mitte Juni fertig – Platz für 225 Personen – Anwohner äußern sich kritisch
Veröffentlicht:06.06.2016, 07:57

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Nachdem vor einigen Wochen die Asylbewerberunterkunft in der Schubertstraße in Betrieb genommen worden ist, steht das nächste Flüchtlingsheim kurz vor der Fertigestellung: In der Sturmbühlstraße könnten bereits Mitte des Monats Flüchtlinge einziehen.

Auch wenn der Flüchtlingszustrom derzeit auf ein geringes Level gesunken ist, scheint der Bedarf nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten im Schwarzwald-Baar-Kreis weiterhin gegeben: Wie das Landratsamt mitteilt, ist die Fertigstellung des ehemaligen Fabrikgebäudes in der Sturmbühlstraße 177 in VS-Schwenningen für den 15. Juni vorgesehen.

Dann könne auch mit der Belegung der Unterkunft begonnen werden – zumindest theoretisch, sofern dem Landkreis entsprechende Flüchtlinge zugewiesen werden. Trotzdem sei der Zeitpunkt der Erstbelegung zum aktuellen Stand noch nicht vorhersagbar, meint Kristina Diffring von der Pressestelle des Landratsamts.

Da zusätzliche Lagerflächen im gleichen Gebäude angemietet wurden, stehe es dem Landkreis nun komplett für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung. Und die ehemaligen Fabrikhallen, die im hinteren Bereich der Sturmbühlstraße Richtung Polizeihochschule liegen, sind groß: Bis zu 225 Personen sollen Platz finden. Mächtig ins Zeug legen müssen sich die zuständigen Baufirmen bis Mitte des Monats noch, befinden sich die Räume für das bloße Betrachterauge derzeit noch im intensiven Umbau.

Und was sagen die Anwohner und Passanten zur geplanten Flüchtlingsunterkunft? „Mit den Anliegern wurden im Vorfeld persönliche Gespräche durch das Landratsamt geführt, um über den künftigen Umgang mit möglichen Belastungen, unter anderem Lärm, zu sprechen“, teilt Diffring mit. Einige Kleinunternehmen, eine Schrebergartenanlage, ein Fitnessstudio sowie mehrere Einfamilienhäuser reihen sich um den großen Gebäudekomplex. Der Grundtenor der Anlieger sei negativ, weiß eine Passantin zu berichten. Doch das sei weniger in der Befürchtung, dass es zu Lärm- oder Personenbelästigungen durch die Asylbewerber kommen könnte, als vielmehr im sinkenden Verkaufswert der Immobilien begründet. Trotzdem ist die Bürgerin optimistisch gestimmt – in der Unterkunft in der Schuberstraße sei ja bisher auch alles friedlich verlaufen.

„Wirklich begeistert bin ich nicht“, sagt ein Anwohner, der von der Errichtung der Flüchtlingsunterkunft noch gar nichts mitbekommen hatte. „Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass so viele Menschen auf engem Raum zusammenleben können, meint ein anderer Mieter. „Vier Personen auf 25 Quadratmetern – das kann ja nicht gut gehen.“ Wie das Landratsamt zudem mitteilte, sind nach derzeitigem Stand 87 Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft in der Villinger Straße, 80 in der Alleenstraße sowie 17 Personen in der Schubertstraße untergebracht.