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Muslenplatz

„Das lässt einen nachts nicht ruhig schlafen“

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Geplante Sanierung des Muslenplatzes im kommenden Jahr treibt Eisdielen-Betreiber um
Veröffentlicht:09.09.2018, 18:04

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Die Eröffnung des neuen „Forum VS“ ist für das Jahr 2021 geplant. Wie die Stadt mitteilt, soll dann auch die Sanierung des Muslenplatzes abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2019 soll die Maßnahme beginnen – einem anliegenden Geschäftstreibenden bereitet das Sorgen.

„Eigentlich sehe ich ein Licht am Ende des Tunnels“, sagt Massimiliano Gianotti . Damit spricht der Geschäftsführer des Eiscafés Dolomiti auf dem Muslenplatz die Zeit nach den großen Baustellen an. In der Tat sollen künftig das am Standort des ’sRössle entstehende Einkaufszentrum „Forum VS“ und ein rundum sanierter Muslenplatz die Schwenninger Innenstadt beleben. Doch den 39-Jährigen plagen derzeit Sorgen, von angesprochenem Licht gar nicht mehr profitieren zu können.

„Ursprünglich hieß es, dass die Muslenplatz-Sanierung zeitlich nach dem Forum VS kommt oder startet“, sagt Gianotti. Vor kurzem habe er nun jedoch von einem Mitarbeiter der Stadt erfahren, dass die Sanierung des Platzes bereits im kommenden Februar beginnen soll. Damit hat er nicht gerechnet. „Wenn das ganze Jahr 2019 über eine Baustelle ist, ist meine Existenz gefährdet“, befürchtet der 39-Jährige. „Das lässt einen nachts nicht ruhig schlafen.“

Nie zeitlich versetzt geplant

Gianotti ist richtig informiert. „Laut aktuellem Plan soll im ersten Halbjahr 2019 mit der Sanierung des Muslenplatzes begonnen werden“, bestätigt Oxana Brunner von der Pressestelle der Stadt auf Nachfrage. Allerdings sei niemals vorgesehen gewesen, den Muslenplatz zeitlich versetzt zum Bau des Forums zu sanieren. „Um den Geschäftstreibenden eben nicht zuzumuten, dass zwei Jahre lang die eine und im Anschluss ein Jahr lang die andere Baustelle vorhanden ist, sollten die Maßnahmen immer koordiniert werden.“

Die Sanierung auf dem Muslenplatz soll in mehreren Bauabschnitten bis 2021 andauern, sagt Brunner weiter. „Die HBB hat angedeutet, das Forum 2021 eröffnen zu wollen. Zu diesem Termin müsste der Muslenplatz also auch fertig sein. Die Maßnahmen würden größtenteils parallel zueinander stattfinden“, sagt Brunner. Die Planungen, betont sie, seien jedoch nicht abgeschlossen. „Die Abstimmungen laufen, es ist nichts unter Dach und Fach.“ Deshalb könne sie zum konkreten Vorgehen noch keine Angaben machen.

Dieser frühe Planungsstand betrifft auch einen Lösungsansatz Gianottis. „Die Sanierung könnte noch vor dem Winter im Bereich vor meinem Geschäft anfangen. Dann kann die Stadt nächstes Jahr an einer anderen Stelle weitermachen“, sagt der Geschäftsinhaber, der die Maßnahmen vor seinem Café während der Sommermonate befürchtet. „Der Wunsch ist durchaus verständlich. Aber vor dem Winter wäre ja jetzt. Solange die Planung läuft, kann nichts ausgeschrieben werden. Dann kommen Fristen zu Angebotsabgaben und die Sache muss in die Gremien. Das ist vor dem Winter nicht möglich“, sagt Brunner.

Gespräch suchen

Dieses Anliegen beziehungsweise den Wunsch, die Sanierung des Muslenplatzes im Bereich des Dolomiti dann zumindest in den Herbst 2019 zu legen, habe Gianotti auch dem städtischen Mitarbeiter gegenüber geäußert. Dieser habe ihn darauf verwiesen, sich bei einem Baubüro der Stadt zu melden. Sich als Betroffener an das entsprechende Fachamt zu wenden und seine Befürchtungen sowie Vorschläge zu äußern, sei auch der richtige Weg, erklärt Brunner, die die Wichtigkeit einer gegenseitigen Kommunikation hervorhebt. Der Cafébetreiber ist skeptisch („Wenn ich hingehe, ändert das wahrscheinlich doch eh nichts“), möchte das Gespräch jedoch suchen.

Schon vor einigen Wochen hatten die Pläne des Investors des Großprojekts „Forum VS“, die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB), bei Gianotti zu Sorgenfalten geführt. Diese sehen vor, den Eingangsbereich am Muslenplatz bei der Stadtbibliothek möglichst offen zu gestalten. Dort allerdings befindet sich die Außenbewirtung des Dolomiti, die einen Großteil des Umsatzes ausmacht (wir berichteten).

Gianotti hatte deshalb Stadt und HBB vorgeschlagen, mit seiner Terrasse einige Meter in den Muslenplatz zu rücken. Diesbezüglich habe es laut dem Inhaber jedoch mit keiner der beiden Parteien weitere Gespräche gegeben.