Großbrand

Das Emes-Areal wird ausgeräumt

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Ehemalige Uhrenfabrik geriet oft in den Blickpunkt – Werden nun die Weichen für die Zukunft gestellt?
Veröffentlicht:06.05.2018, 09:58

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Ein Großbrand, illegale Besucher, Vandalen – und nun der Schritt zum Neubeginn? Das Emes-Areal ist in den vergangenen Monaten immer wieder in den Blickpunkt geraten. Nun tut sich auf dem Gelände wieder etwas.

Dass das Gelände der ehemaligen Uhrenfabrik in zentraler Schwenninger Lage Potenzial hat, ist hinlänglich bekannt. Dennoch tat sich dort 30 Jahre lang fast nichts. Vielmehr geriet das Areal zwischenzeitlich in negative Schlagzeilen. Das könnte aber bald ein Ende haben.

Illegale Besucher

Dass verlassene Fabrikgebäude als Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche gelten, hat sich auch im Falle von Emes bestätigt. Regelmäßig waren und sind dort – auch aufgrund von teilweise unzureichender Sicherung – illegale Besucher unterwegs. „Wir haben dort jüngst auch einen abgängigen Jugendlichen aus einer Jugendeinrichtung aufgegriffen“, berichtet Polizeisprecher Harri Frank . Das Gelände geriet dabei auch in den Fokus von sogenannten Underground Explorern, die verlassene Orte besuchen und diese in Bildern festhalten. „Mittlerweile halten sich viele aus der Szene von dem Gelände fern“, berichtet dabei einer dieser Explorer. Der Grund sind Jugendliche, die in der Vergangenheit immer öfter in den Räumlichkeiten gewütet haben. Das hatte Folgen.

Einsätze

Im Juli 2017 geriet der Dachstuhl der Uhrenfabrik in Brand und löste einen Großeinsatz aus. Vermutet wird, dass dort Jugendliche gezündelt haben oder den Brand versehentlich ausgelöst haben. Trotz intensiver Ermittlungen liegen der Polizei nach Angaben von Pressesprecher Frank keine neuen Erkenntnisse zur Ursache vor. Ähnlich verhält es sich mit einem Einsatz am 18. April dieses Jahres. Dort waren vermutlich ebenfalls Jugendliche in den neueren Trakt an der Bürkstraße eingedrungen und haben mit Feuerlöschern um sich gesprüht. Aufgrund einer dadurch entstandenen Rauchentwicklung musste die Feuerwehr erneut ausrücken. Gefasst werden konnten die Täter aber nicht.

Zukunftspläne

Angesichts der Begleitumstände hoffen auch Anwohner, dass die Brache bald der Vergangenheit angehört. Hoffnung keimte deshalb kurz nach dem Brand im vergangenen Sommer auf – dort wurde verkündet, dass das gesamte 5000 Quadratmeter große Gelände verkauft wurde. Dort plant die WI-Immogroup aus Hildesheim ein modernes Wohn-Quartier für Senioren. Vorgesehen seien die klassische stationäre Pflege für 100 Bewohner sowie betreutes Wohnen. Aufgrund von Altlasten, dies wurde Ende vergangenes Jahres im Technischen Ausschuss bekannt, müsse jedoch das Gebäude entlang der Bürkstraße abgerissen werden. Unklar ist zudem, wie hoch der Sanierungsbedarf des durch den Brand stark in Mitleidenschaft gezogene und denkmalgeschützten Gebäudes an der Gartenstraße ist. Eines ist jedoch gewiss: Auf den Investor warten immense Mehrkosten.

Aktuelle Arbeiten

Mittlerweile kommt jedoch Bewegung in die Sache. Jüngst wurden Container einer Entsorgungsfirma angeliefert, die im Innenhof platziert sind. Seit Donnerstag sind Informationen unserer Zeitung zufolge Arbeiter damit beschäftigt, den Trakt entlang der Bürkstraße leer zu räumen. Dabei soll es sich um vorbereitende Arbeiten für das Senioren-Projekt handeln. Bis zur kommenden Woche soll das Ausräumen beendet sein. Wann der große Startschuss für die Neuausrichtung des Geländes fällt, ist allerdings noch unklar.