StartseiteRegionalRegion TuttlingenVillingen-SchwenningenBezahlbares Wohnen bleibt drängendes Problem

Familienheim

Bezahlbares Wohnen bleibt drängendes Problem

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 2 min

Baugenossenschaft Familienheim verzeichnet soliden Jahresüberschuss von 1,78 Millionen Euro
Veröffentlicht:20.10.2020, 15:16

Artikel teilen:

Mit einem soliden Jahresüberschuss von 1,78 Millionen Euro und einer durch umfangreiche Investitionen auf fast 113 Millionen Euro gewachsenen Bilanzsumme kann die Baugenossenschaft Familienheim hinter 2019 einen Haken machen. Allein der ihnen zugesandte Geschäftsbericht sowie eine schriftliche Ausarbeitung waren Grundlage der notwendigen Abstimmungen und Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat für die 70 gewählten Vertreter der Baugenossenschaft Familienheim.

Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte der Familienheim erfolgten diese Abstimmungen nicht bei einer physischen Versammlung, sondern in einer schriftlichen Wahl. Ausführlich stellen die beiden Vorstände Sebastian Merkle und Martin Renner sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Berthold Frisch darin das Geschäftsjahr dar, das auf außerordentliche Weise geprägt war von der Schaffung neuen Wohnraums. „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist ein drängendes Problem, dem wir uns stellen“, sagt Sebastian Merkle.

29,5 Millionen Euro umfasst das Investitionsvolumen von drei in 2019 begonnenen Großprojekten in Bad Dürrheim und Villingen-Schwenningen , aber auch in Tettnang. Mit dem in der Vöhrenbacher Straße geplanten Bau von 85 Mietwohnungen für Menschen mit und ohne Behinderung setzt die Baugenossenschaft mit ihren 30 Mitarbeitern ihr Engagement für bezahlbaren Wohnraum auch im Jahr 2020 fort. Wirtschaftlich von der „Corona-Delle“ erfasst werde man wohl erst zeitversetzt, schreibt Berthold Frisch im Bericht des Aufsichtsrates. Er rechnet damit, dass die Familienheim und ihre Mieter in diesen schweren Zeiten vom genossenschaftlichen Geschäftsmodell profitieren werden, denn für die Baugenossenschaft steht seit jeher der Förderauftrag gegenüber deren Mitgliedern an erster Stelle.

Das Gros der bald 2600 Wohneinheiten werde nach wie vor für einen sehr deutlich unter dem ortsüblichen Durchschnitt liegenden Mietpreis angeboten. „Wir lassen Menschen profitieren, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, ohne eine ausreichende Wirtschaftlichkeit aus dem Auge zu verlieren. Wir verzichten dabei bewusst auf Rendite.“

Der Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (vbw) bestätigte in seinem Prüfbericht eine umfassende Ordnungsmäßigkeit der Geschäfte. Bei einer schriftlichen Wahlbeteiligung von 80 Prozent veranlasste das Studium des Geschäftsberichts die aus 4202 Familienheim-Mitgliedern gewählten Vertreter zur einstimmigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Mit einem ebenso einstimmigen Ergebnis genehmigten die Vertreter den Jahresabschluss und die Verwendung des Bilanzgewinnes 2019 von erneut rund 250  000 Euro, von dem die Mitglieder mit einer Dividende in Höhe von vier Prozent profitierten.